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Hyalomma marginatum

Exotische Riesenzecke bringt gefährliches Krim-Kongo-Fieber nach Europa

  • Aktualisiert: 06.06.2024
  • 16:32 Uhr
  • Clarissa Yigit

Ein Spanier musste in ein Krankenhaus eingeliefert werden, weil er von einer Riesenzecke gebissen worden war. Auch in Frankreich und Österreich breiten sich diese exotischen Exemplare zunehmend aus.

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Inhalt

  • Die Hyalomma-Zecke
  • Krim-Kongo-Fieber
  • Exotischer Zecke auch in Österreich nachgewiesen

Wie das spanische Portal "Diario Veterinario" berichtet, ist in Spanien ein Mann von einer Zecke gebissen worden. Dies ist eigentlich nichts Ungewöhnliches für diese Jahreszeit  würde es sich bei dem Tier nicht um eine exotische Riesenzecke der Gattung Hyalomma marginatum handeln. Sie ist unter anderem in wärmeren Regionen in Südosteuropa und Asien beheimatet.

Durch den Biss des eingeschleppten Tieres sei der Spanier nun am Krim-Kongo-Fieber erkrankt. Der Mann sei in das Krankenhaus von Salamanca eingeliefert worden. Zudem seien auch seine Kontaktpersonen ausfindig gemacht worden. Der gesundheitliche Zustand des Mannes sei aber stabil.

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Die Hyalomma-Zecke

In der Regel bevorzugt die Hyalomma-Zecke tropische und warme Bedingungen. Sie kommt ursprünglich in Südosteuropa, im Mittleren Osten sowie in afrikanischen und asiatischen Ländern vor. Aufgrund der globalen Erwärmung breitet sie sich nun auch in Europa stark aus.

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Die Hyalomma-Zecke ist etwa zwei Zentimeter groß - ohne Blut gesaugt zu haben. Die Zecke geht auch selbst auf Beutejagd - nicht wie die heimischen Artgenossen, die auf ihre Beute warten. Sie laufe also selbst auf ihre Beute zu, wenn sie Vibrationen, Kohlendioxid, Ammoniak oder Körperwärme wahrnehme.

Dabei lege die exotische Zecke eine Strecke von bis zu 100 Metern zurück. Wegen ihrer guten Augen könne sie den potenziellen Wirt aus einer Entfernung von drei bis neun Metern erkennen. Hat die Zecke ihr Ziel im Visier, könne sie es länger als zehn Minuten verfolgen.

Aktiv werde der Blutsauger bei durchschnittlichen Monatstemperaturen von 10,5 Grad. Ausgewachsene Exemplare könnten zudem noch bei Minus 20 Grad überleben.

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Krim-Kongo-Fieber

Wird ein Mensch von dem Tier mit dem Krim-Kongo-Fieber - das aus der Familie der Bunyaviridae stammt - infiziert, treten meist nach drei bis sieben Tagen nach der Ansteckung die ersten Krankheitssymptome auf. Diese sind unter anderem hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Schüttelfrost, Erbrechen und Durchfall, schreibt das österreichische Bundesgesundheitsministerium auf seiner Internetseite. Aber auch durch direkten Kontakt mit Blut oder Fleisch von infizierten Tieren kann eine Übertragung des Erregers stattfinden.

Bunyaviren sind die größte RNA-Virus-Familie. Erkrankungen beim Menschen, die durch Bunyaviren ausgelöst wurden, können sich von relativ milden grippeähnlichen Verläufen bis zu tödlich verlaufenden hämorrhagischen Fiebern äußern. Das Krim-Kongo-Hämorrhagische-Fieber-Virus (CCHFV) könne demnach Erkrankungen mit schwerwiegenden Krankheitsverläufen verursachen.

Expert:innen sollen die Bunyaviren bereits in Spanien und Frankreich nachgewiesen haben.

Exotischer Zecke auch in Österreich nachgewiesen

Auch im Nachbarland Österreich hat sich die exotische Zeckenart bereits angesiedelt. Dr. Reinhold Kerbl, Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ), befürchte daher, dass die Hyalomma-Zecke somit auch neue Krankheiten einschleppen könnte, da sie nicht nur das Krim-Kongo-Fieber übertrage, sondern auch Fleckfieber. Dieses äußert sich durch Symptome wie etwa Fieber, Kopfschmerzen, Ausschlag und ein absterbendes kleines Hautareal, den Eschar, an der Einstichstelle, erklärt die ÖGKJ. Bisher seien die in Österreich gefundenen exotischen Riesenzecken allerdings nicht mit Bunyaviren belastet.

Zwar schätze Kerbel das Risiko, gestochen zu werden, als relativ gering ein, doch "mit der Klimaveränderung kann das Risiko steigen und wir müssen auch an diese Möglichkeit denken."

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  • Verwendete Quellen:
  • ÖGKJ: "Exotische, langbeinige Riesenzecke kann neue Krankheitserreger nach Österreich bringen"
  • Österreichisches Bundesgesundheitsministerium: "Krim-Kongo-Fieber - virales hämorrhagisches Fieber"
  • Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie (Springer): "Bunyaviren"
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