Rückführung von Straftätern
Faeser erwägt "finanzielle Reiseunterstützung" für abgeschobene Afghanen
- Aktualisiert: 22.08.2024
- 19:42 Uhr
- dpa
Damit die Abschiebung afghanischer Straftäter:innen nicht wegen drohender Armut in ihrem Heimatland vor deutschen Gerichten scheitert, lässt Innenministerin Nancy Faeser finanzielle Hilfen für die Betroffenen prüfen.
Um rechtliche Hürden bei der Abschiebung von afghanischen Straftäter:innen abzubauen, erwägt Innenministerin Nancy Faeser (SPD) finanzielle Hilfen für die Betroffenen. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums wird derzeit geprüft, wie die Voraussetzungen für Abschiebungen nach Afghanistan geschaffen werden können. Dazu könne auch die Auszahlung einer "finanziellen Reiseunterstützung" dienen, teilte ein Ministeriumssprecher mit. Zuerst hatte die "Bild" über das Vorhaben berichtet.
Ob eine solche Unterstützungsleistung ausgezahlt wird und in welcher Höhe, sollen laut Innenministerium die für Abschiebungen zuständigen Länder entscheiden.
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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte im Juni nach der tödlichen Messerattacke von Mannheim angekündigt, die Abschiebung von Schwerstkriminellen und terroristischen Gefährder:innen nach Afghanistan und Syrien wieder zu ermöglichen. Bei der Umsetzung dieses Vorhabens gibt es aber eine Reihe von Hürden. So könnten solche Maßnahmen im Einzelfall auch vor deutschen Gerichten scheitern, wenn afghanische Staatsbürger:innen dort mit drohender Armut im Fall einer Abschiebung argumentieren.
Schon heute gibt es Programme für abgelehnte Asylbewerber:innen, deren freiwillige Ausreise der Staat mit der Bezahlung ihrer Flüge und finanziellen Starthilfen im Heimatland unterstützt. Die Höhe der Summe hängt meist von Herkunftsland und Familienstand ab.
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