Vergleicht Begriff mit Metaphern anderer Politiker
Fiel der Begriff "D-Day" bereits zuvor? FDP-Politiker Buschmann will sich nicht festlegen
- Veröffentlicht: 11.12.2024
- 15:52 Uhr
- dpa
Könnte das Wort "D-Day" in FDP-Besprechungen doch gefallen sein? Der designierte Generalsekretär Buschmann kann es nicht komplett ausschließen. Und zieht einen Vergleich zum Vokabular des Kanzlers.
Der designierte FDP-Generalsekretär Marco Buschmann schließt nach eigenen Angaben nicht aus, dass der Begriff "D-Day" in FDP-Besprechungen gefallen ist. Auf eine Frage der Funke-Mediengruppe, ob das Wort in keiner Besprechung gefallen sei, sagte der frühere Justizminister: "Ich kann nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, dass nicht in irgendeiner Runde der letzten Monate irgendjemand einmal einen solchen Begriff in den Raum geworfen hat."
Er wollte nichts kleinreden, aber solche Metaphern würden auch von anderen Politiker:innen verwendet. "Denken Sie etwa an die Bazooka, also einen Raketenwerfer, von Olaf Scholz. Oder werfen Sie einen Blick in die Biografie von Angela Merkel: Dort spricht sie von einer offenen Feldschlacht zwischen der CDU/CSU und der Schröder-Regierung." Man müsse diese Begriffe nicht mögen, aber man müsse auch menschliche Maßstäbe anlegen, wenn ein Mitarbeiter sich in seinen persönlichen Aufzeichnungen dieser Begriffe bediene.
Lindner spricht von "Praktikanten-Papierchen"
Das "D-Day"-Papier selbst habe er zum ersten Mal gesehen, als die FDP es selbst veröffentlicht habe, sagte Buschmann. "In keiner politischen Entscheiderrunde, an der ich teilgenommen habe, ist es präsentiert worden. Wir haben über Szenarien gesprochen, aber keines davon hieß D-Day."
Parteichef Christian Lindner hatte das umstrittene "D-Day"-Papier aus seiner Partei zum Ampel-Ausstieg am Montag als "Praktikanten-Papierchen" bezeichnet und gesagt, dass er den Begriff selbst nicht verwendet hätte. Laut Wörterbuch bedeute er "Tag der Entscheidung" - losgelöst vom Zweiten Weltkrieg.
Das Papier löste auch innerparteilich heftige Kritik aus. Generalsekretär Bijan Djir-Sarai und Bundesgeschäftsführer Carsten Reymann traten zurück.