John Bolton
Früherer Trump-Berater fürchtet: Putin will US-Präsidenten manipulieren
- Veröffentlicht: 28.01.2025
- 14:32 Uhr
- Joachim Vonderthann
Einst Trump-Vertrauter, ist John Bolton inzwischen einer der größten Kritiker des US-Präsidenten. Der Ex-Sicherheitsberater fürchtet die Einflussnahme durch Putin.
Putin "weiß, wie man Trump ausspielt"
John Bolton, der frühere nationale Sicherheitsberater von Donald Trump, hat sich in einem Interview besorgt gezeigt über die Politik seines Ex-Chefs. Russlands Machthaber Wladimir Putin könnte Einfluss auf den neuen US-Präsidenten ausüben, warnte Bolton bei CNN. Putin "weiß, wie man Trump ausspielt", was zu "gefährlichen" Bedingungen bei einem möglichen Abkommen zur Beendigung des Ukraine-Krieges führen könnte. Bolton sagte weiter: "Ich glaube, Trump will den Ukraine-Krieg und den Nahost-Krieg hinter sich lassen, aber ich mache mir Sorgen, was das für die Ukraine bedeutet."
Trump streicht Bolton den Personenschutz
Bolton, der während Trumps erster Amtszeit eine Schlüsselrolle in der US-Außenpolitik spielte, ist seit seiner Entlassung 2019 ein scharfer Kritiker des ehemaligen Präsidenten. Trotz seiner Entlassung erhielt er weiterhin staatlichen Schutz unter Präsident Joe Biden aufgrund von Sicherheitsbedrohungen aus dem Iran. Über Trumps jüngste Entscheidung, Bolton das Sicherheitspersonal zu streichen, äußerte sich dieser enttäuscht: Die sei ein "Triumph der Politik über die nationale Sicherheit".
Trump hatte in einer Pressekonferenz auf den 76-jährigen Bolton angesprochen gesagt: "Wir werden die Leute nicht für den Rest ihres Lebens schützen. Warum sollten wir?" Es sei an der Zeit gewesen, den Schutz zu beenden. Er schob nach, dass er Bolton für eine "sehr dumme Person" gehalten habe, die ihm nützlich gewesen sei.
Ukraine-Pläne des US-Präsidenten unklar
Die Ukraine-Politik von Trump bleibt derweil weiter unklar, wie die "Frankfurter Rundschau" berichtet. Der neue Präsident strebe jedoch an, den Krieg schnellstmöglich mit einem Deal zu beenden. Beobachter:innen befürchten, dass ein solches Abkommen zu einem ungerechten Frieden führen könnte, der die Ukraine benachteiligt. In einem Interview äußerte Trump kürzlich seine Meinung über den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und sagte: "Selenskyj hätte diesen Krieg nicht zulassen dürfen."
Kreml: Putin zu Gesprächen bereit
Währenddessen forderte Trump Kremlchef Putin auf, den Ukraine-Krieg zu beenden. Falls dies nicht geschehe, drohte er Russland mit weiteren Wirtschaftssanktionen und Zöllen. Zudem forderte er die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) auf, die Ölproduktion zu steigern, um die Preise zu senken und Russland wirtschaftlich zu schwächen.
Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte am Freitag laut dem US-amerikanischen Nachrichtenmagazin "Newsweek" mit Blick auf Verhandlungen: "Putin ist bereit. Wir warten auf Signale." Es sei aber schwierig, "hier den Kaffeesatz zu lesen". Ein Ende des Krieges könnte auch im Interesse Putins liegen, da Russlands Wirtschaft unter massiven Einbußen leidet.
- Verwendete Quellen:
- "Frankfurter Rundschau": "Trumps Ex-Vertrauter warnt: Putin könnte US-Präsidenten manipulieren"
- Nachrichtenagentur dpa