Gefahr für Bevölkerung
Ukraine-Krieg: Tausende Ex-inhaftierte Söldner Russlands werden begnadigt
- Veröffentlicht: 22.03.2023
- 17:33 Uhr
- Stefan Kendzia
Im vergangenen Herbst rekrutierte Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin aufgrund von Personalmangel Gefängnisinsassen, die in der Ukraine kämpfen sollten. Als Belohnung winkte die Begnadigung - sofern die Rekruten das Inferno überhaupt überleben sollten. In den kommenden Wochen werden nun Tausende Ex-Häftlinge begnadigt und freigelassen.
Das Wichtigste in Kürze
In den kommenden Wochen werden Tausende Ex-Häftlinge begnadigt und freigelassen.
Überlebende Ex-Häftlinge und Wagner-Söldner stellen für Russlands Gesellschaft eine große Herausforderung dar.
Begnadigung führt zusätzlich zu erneutem Personalmangel.
Tausende zum Teil schwerst kriminelle Wagner-Söldner, die vor einem halben Jahr für den grausamen Ukraine-Krieg rekrutiert wurden, stehen kurz vor der Begnadigung. Aufgrund von Personalmangel wurden daher Gefängnisinsassen angeworben, um in den Krieg zu ziehen. Mit einem Versprechen: Diejenigen, die das Inferno überlebten - laut eines Berichts des britischen Verteidigungsministeriums sei rund die Hälfte der Betroffenen getötet oder verletzt worden - sollen laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) nach nun einem halben Jahr begnadigt werden.
Im Video: Angst vor ukrainischer Offensive: Prigoschin bittet Moskau um Hilfe
Herausforderung für Russlands Gesellschaft
Die Personengruppe der zu begnadigenden Ex-Häftlinge stelle nun eine unkontrollierbare Menge an Problemen dar. Nicht nur, dass es sich bei den Ex-Rekruten um teilweise gewalttätige Straftäter handelt - sie seien inzwischen auch noch durch Kriegserfahrungen traumatisiert. Aus London hieß es, dass dies wohl eine große Herausforderung für Russlands Gesellschaft in Kriegszeiten darstelle.
Neben der Minimierung der Wagner-Truppe aufgrund von Begnadigungen, wird sich der Personalmangel in den russischen Truppen generell erneut verstärken. Auch, weil Prigoschin wohl keine Gefängnisinsassen mehr rekrutieren dürfe. Die Wagner-Gruppe ist nicht nur in Russland und in der Ukraine im Einsatz, sondern weltweit. Die Söldner kämpfen im Auftrag der russischen Regierung, foltern und ermorden selbst Zivilisten, wie das ZDF mitteilt.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa