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Unmut bei Mitarbeitenden

Grünheide: Tesla-Bosse kontrollieren krankgeschriebene Mitarbeiter zu Hause

  • Aktualisiert: 26.09.2024
  • 09:19 Uhr
  • Joachim Vonderthann
Tesla-Chef Musk mit Kanzler Scholz und Brandenburgs Ministerpräsident Woidke im März 2022 bei der Eröffnung der Tesla-Fabrik in Grünheide.
Tesla-Chef Musk mit Kanzler Scholz und Brandenburgs Ministerpräsident Woidke im März 2022 bei der Eröffnung der Tesla-Fabrik in Grünheide. © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild POOL/dpa

Die Chefs des Tesla-Werks in Grünheide sollen bei krankgeschrieben Beschäftigten Hausbesuche durchgeführt haben. Die Betroffenen reagierten teils aggressiv.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Krankenstand im Tesla-Werk in Grünheide ist überdurchschnittlich hoch.

  • Die Chefs des deutschen Ablegers griffen deshalb zu ungewöhnlichen Maßnahmen.

  • Die zu Hause besuchten Mitarbeiter:innen sollen sich teilweise aggressiv verhalten haben.

Elon Musks E-Autofirma Tesla greift in Deutschland offenbar zu umstrittenen Maßnahmen, um den hohen Krankenstand am Standort Grünheide in Brandenburg in den Griff zu bekommen. Wie das "Handelsblatt" berichtet, statteten Vorgesetzte krankgeschriebenen Beschäftigen Kontrollbesuche zu Hause ab. Die Zeitung beruft sich auf die Tonbandaufnahme einer Betriebsversammlung.

Unangemeldete Besuche bei Tesla-Beschäftigten

Demnach sollen Werksleiter André Thierig und Personalchef Erik Demmler auf der Versammlung Zahlen gezeigt haben, die einen Krankenstand von bis zu 17 Prozent darlegten. Deshalb habe Tesla  unangekündigte Besuche bei krankgemeldeten Mitarbeiter:innen gestartet, soll Demmler der Tonbandaufnahme zufolge gesagt haben.

Im Video: Große Visionen - Elon Musk plant kommerzielle Reisen zum Mars

Hinter der Aktion stecke aber kein Generalverdacht, berichtet das "Handelsblatt" und zitiert den Personalchef: ""Wir haben einfach 30 Mitarbeiter ausgewählt, die auffällig lange im Krankenstand waren oder viele Erstbescheinigungen vorgelegt haben. Die Ergebnisse der Besuche waren sehr unterschiedlich." So hätten ihm einige die Tür vor der Nase zugeschlagen oder mit dem Anruf bei der Polizei gedroht. Demmler sprach dem Bericht zufolge davon, dass ihm bei den Besuchen "latente Aggressivität" entgegengeschlagen habe.

Der Personalchef betonte jedoch laut "Handelsblatt", dass mit den Besuchen keine Forderungen gestellt oder Kritik geübt werden sollten. Vielmehr habe man die Betroffenen lediglich fragen wollen: "Wie geht es dir? Können wir dir irgendwie helfen?“

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Krankenstand schön länger ein Thema

Die Fehlzeiten sind nicht zum ersten Mal ein brenzliges Thema beim US-Autobauer in Grünheide. Laut "Bild" kritisierte Werksleiter Thierig schon im Juli 2023 auf einer Betriebsversammlung die Belegschaft. Wir werden das nicht dulden, dass manche sich den Rücken krumm buckeln für andere, die einfach keinen Bock haben, zur Arbeit zu kommen“, sagte Thierig demnach damals. Es gebe in seiner Fabrik keinen Platz für Leute, die morgens "nicht aus dem Bett" kommen.

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Wie das "Handelsblatt" weiter schreibt, hält auch die Betriebsratsvorsitzende Michaela Schmitz das Verhalten mancher Mitarbeiter:innen im Brandenburger Tesla-Werk für problematisch. Dass einige Beschäftigte "auf Kosten von anderen Kolleginnen und Kollegen, gerade so freitags, montags, immer wieder regelmäßig fehlen", sei inakzeptable und unkollegial, sagte sie dem Bericht zufolge.

Solche auch unangekündigten Hausbesuche, wie jetzt bei Tesla geschehen, sind laut dem Arbeitsrechtler Till Heilmann nicht verboten. "Jedenfalls dann, wenn der Arbeitgeber den Verdacht hat, dass mit der Krankmeldung etwas nicht stimmt", sagte er der "Bild".

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  • Verwendete Quellen:
  • "Handelsblatt": "Chefs machen Kontrollbesuche bei krank gemeldeten Beschäftigten"
  • "Bild": "Kontrollbesuch bei kranken Tesla-Mitarbeitern!"
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