Er hält jemand anderen für kompetenter
Heftige Kritik an UN-Personalie Baerbock: Heusgen nennt sie "Auslaufmodell"
- Veröffentlicht: 19.03.2025
- 10:03 Uhr
- dpa
Eigentlich sollte eine deutsche Top-Diplomatin Präsidentin der UN-Vollversammlung in New York werden. Jetzt soll Annalena Baerbock den Posten übernehmen. Christoph Heusgen kritisiert das heftig.
Das Wichtigste in Kürze
Annalena Baerbock soll als Vorsitzende der UN-Generalversammlung nominiert werden.
Die Bekanntgabe der geplanten Nominierung stößt auf Kritik, beispielsweise von Christoph Heusgen.
Er bezeichnete Baerbocks als "Auslaufmodell" und sprach sich für die ursprünglich geplante Top-Diplomatin Helga Schmid aus.
Der frühere Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, hat die geplante Nominierung von Außenministerin Annalena Baerbock für den Vorsitz der UN-Generalversammlung scharf kritisiert. "Es ist eine Unverschämtheit, die beste und international erfahrenste deutsche Diplomatin durch ein Auslaufmodell zu ersetzen", sagte Heusgen dem "Tagesspiegel".
Die Bundesregierung will die Grünen-Politikerin nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Regierungskreisen in Berlin als deutsche Kandidatin für den Vorsitz der UN-Generalversammlung in der Sitzungsperiode 2025/26 benennen. Ein entsprechender Kabinettsbeschluss im Umlaufverfahren ist demnach auf den Weg gebracht. Ursprünglich war die deutsche Top-Diplomatin Helga Schmid für das Amt vorgesehen. Nun soll die Position politisch besetzt werden.
Heusgen kommentierte Baerbocks Wechsel nach New York mit der Bemerkung "Aktion Abendrot" und hob die Leistungen Schmids hervor: "Helga Schmid war Büroleiterin von Joschka Fischer, Generalsekretärin des Europäischen Auswärtigen Dienstes, die das Iranische Nuklearabkommen verhandelt hat und dann Generalsekretärin der OSZE, die sie vor dem Auseinanderfallen geschützt hat." Mit Blick auf Baerbocks politischen Kurs fragte der frühere Diplomat: "Ist das feministische Außenpolitik?"
Baerbock soll von der UN-Generalversammlung Anfang Juni gewählt werden und im September ihr einjähriges Amt antreten. Ihre Wahl gilt nach internen Absprachen bei den Vereinten Nationen als Formsache.