Ritual geschieht nur alle 25 Jahre
Heiliges Jahr beginnt: Papst Franziskus öffnet Heilige Pforte im Petersdom
- Aktualisiert: 25.12.2024
- 03:24 Uhr
- Franziska Hursach
Ein Vierteljahrhundert lang war die schwere Bronzetür im Petersdom verschlossen - nun ist sie wieder geöffnet. Dieses außergewöhnliche Ritual markiert den Beginn einer besonderen Phase.
Das Wichtigste in Kürze
Papst Franziskus hat in einer symbolträchtigen Zeremonie an Heiligabend die seit mehreren Jahren verschlossene Heilige Pforte des Petersdoms geöffnet.
In seiner Predigt während der Christmette rief er die Christen weltweit dazu auf, Hoffnung zu verbreiten.
Die katholische Kirche feiert alle 25 Jahre ein Heiliges Jahr.
Papst Franziskus hat am Heiligabend in einer feierlichen Zeremonie die Heilige Pforte des Petersdoms, die seit vielen Jahren verschlossen war, geöffnet. Mit diesem Akt begann offiziell das Heilige Jahr der katholischen Kirche. Der 88-jährige Franziskus, der aufgrund eines schweren Knieleidens im Rollstuhl sitzt, klopfte mehrfach an die massive Bronzetür, die anschließend von Helfern von innen geöffnet wurde.
Vor dem Öffnen der Tür verweilte der gesundheitlich angeschlagene Papst einen Moment im stillen Gebet an der Schwelle. Nachdem die Pforte geöffnet war, wurde er im Rollstuhl über die Schwelle in den Petersdom geschoben.
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Anschließend traten zunächst zehn Kinder aus unterschiedlichen Ländern, gekleidet in traditionellen Trachten ihrer Herkunftsländer, durch die Heilige Pforte. Ihnen folgten 54 Gläubige aus verschiedenen Nationen.
Brüder und Schwestern, in der Weihnacht des Herrn bereiten wir uns darauf vor, die Heilige Pforte im Glauben zu betreten. Die Schritte unseres Weges sind die Schritte der ganzen Kirche, Pilgerin in der Welt und Zeugin des Friedens.
Papst Franziskus
Mit dem Überschreiten der Schwelle träten die Gläubigen in die "Zeit der Barmherzigkeit und der Vergebung" ein.
Papst ruft Gläubige zu Hoffnung auf
Nach der Öffnung der Heiligen Pforte appellierte der Papst an Christen weltweit, Hoffnung zu verbreiten. Besonders solle diese an Orte gelangen, an denen sie verloren gegangen ist und Niederlagen die Herzen der Menschen verletzt haben. In seiner Predigt während der Christmette im Petersdom betonte er, dass Hoffnung zu den Erschöpften, Einsamen und Leidenden gebracht werden müsse - und "in die langen und leeren Tage der Gefangenen, in die engen und kalten Zimmer der Armen, an die Orte, die von Krieg und Gewalt geschändet sind".
"Die Hoffnung ist nicht gestorben, die Hoffnung lebt und umhüllt unser Leben für immer!", sagte der 88 Jahre alte Pontifex. Auch das Heilige Jahr steht unter dem Motto "Pilger der Hoffnung".
Heiliges Jahr in der Regel alle 25 Jahre
Die katholische Kirche begeht normalerweise alle 25 Jahre ein sogenanntes Heiliges Jahr, auch Jubeljahr genannt. Nach ihrem Glauben haben Gläubige während eines solchen Jahres die Möglichkeit, durch Gebet und Buße einen Ablass ihrer Sünden zu erlangen. Dazu zählen auch Pilgerreisen nach Rom und das Durchschreiten der Heiligen Pforten. Das aktuell begonnene Heilige Jahr 2025 wird offiziell am 6. Januar 2026 enden.
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Das letzte reguläre Jubeljahr, auf Italienisch "Giubileo", wurde im Jahr 2000 gefeiert. Der Papst kann jedoch von dem seit 1475 bestehenden 25-Jahres-Rhythmus abweichen und außerordentliche Heilige Jahre ausrufen. So eröffnete Papst Franziskus zuletzt 2015/2016 das "Heilige Jahr der Barmherzigkeit".
- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa