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Datenanalyse für 2022

Kriminalstatistik: Immer mehr Minderjährige verbreiten "pornografische Schriften"

  • Aktualisiert: 30.03.2023
  • 18:16 Uhr
  • Lena Glöckner
 Als neuen "Trend" nenne die Kriminalstatistik, dass Schüler:innen kinderpornografische Video- und Bilddateien in Chatgruppen verbreiten.
Als neuen "Trend" nenne die Kriminalstatistik, dass Schüler:innen kinderpornografische Video- und Bilddateien in Chatgruppen verbreiten.© Silas Stein/dpa

Die Kriminalität nimmt nach Jahren des Rückgangs wieder zu. Ein Teil des Anstiegs hat mit gesetzlichen Änderungen zu tun. Auch der Wegfall der Corona-Maßnahmen spielt eine Rolle. Dennoch gibt es Trends, die Anlass zur Sorge bieten, etwa bei Kindern und Jugendlichen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zahl der Straftaten stieg 2022 bundesweit um 11,5 Prozent auf rund 5,63 Millionen Fälle an.

  • Die Aufklärungsquote sank um 1,4 Prozentpunkte auf 57,3 Prozent.

  • Der Anteil minderjähriger Tatverdächtiger bei der "Verbreitung pornografischer Schriften" ist mit rund 41 Prozent sehr hoch.

Die Polizeibehörden von Bund und Ländern haben im vergangenen Jahr deutlich mehr Straftaten registriert als in den Jahren zuvor. Damit kehrt sich der positive Trend der zurückliegenden Jahre um. Nachdem die Zahl der Straftaten in den fünf Jahren zuvor jeweils niedriger gewesen war als im Vorjahr, stieg sie im Jahr 2022 um 11,5 Prozent auf bundesweit rund 5,63 Millionen Fälle an. Die Aufklärungsquote sank im gleichen Zeitraum um 1,4 Prozentpunkte auf 57,3 Prozent.

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Die Daten für 2022 zeigten, dass die Arbeit für die deutschen Sicherheitsbehörden gewaltig gestiegen sei, sagte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Jochen Kopelke. Angesichts von Personallücken, Ausstattungsdefiziten und einer immer noch sehr schleppend verlaufenden digitalen Vernetzung bestehe dringender Handlungsbedarf.

Anstieg bei Diebstahlsdelikten besonders stark

Besonders stark war der Anstieg 2022 unter anderem bei den Delikten Taschendiebstahl, Ladendiebstahl, Wohnungseinbrüchen, Wirtschaftskriminalität und bei den Raubdelikten. Dass die Zahl der strafrechtlich relevanten Verstöße gegen das Aufenthaltsrecht, das Asyl- und das EU-Freizügigkeitsgesetz zunahm, dürfte mit dem deutlichen Anstieg der Zahl der unerlaubten Einreisen zusammenhängen.

Hier sowie bei den Eigentumsdelikten spielt auch die Aufhebung von Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie eine Rolle. Diese Maßnahmen hatten irreguläre Grenzübertritte erschwert. Zudem hatten die Menschen in Deutschland in den Jahren 2020 und 2021 mehr Zeit als sonst in der heimischen Wohnung verbracht. Dadurch gab es weniger Tatgelegenheiten für Taschendiebe und Einbrecher:innen.

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Immer mehr Minderjährige verbreiten "pornografische Schriften"

Bei der Gewaltkriminalität stellte die Polizei sowohl im Vergleich zum Vorjahr als auch im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 eine Zunahme fest. Mit rund 197.000 Fällen gab es den Angaben zufolge 2022 fast 20 Prozent mehr Fälle als im Vorjahr und knapp neun Prozent mehr als 2019.

Auffällig ist, dass der Anteil der minderjährigen Tatverdächtigen bei der "Verbreitung pornografischer Schriften" mit rund 41 Prozent sehr hoch ist. Hier spielt nach Einschätzung des Bundeskriminalamtes der Trend eine Rolle, dass Kinder und Jugendliche oft ohne zu wissen, dass dies strafbar ist, in Gruppenchats bei WhatsApp, Instagram, Snapchat oder auf anderen Kanälen unangemessene Bilder teilen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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