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Kein GUTES Zeichen

Trotz hoher Inflation: Preise für Immobilien sinken

  • Aktualisiert: 28.11.2022
  • 10:05 Uhr
  • Momir Takac
Ein Baugerüst steht an der Fassade von einem nicht fertig gebauten Wohnhaus auf einer Baustelle im Zentrum Berlins.
Ein Baugerüst steht an der Fassade von einem nicht fertig gebauten Wohnhaus auf einer Baustelle im Zentrum Berlins.© picture alliance/dpa | Monika Skolimowska

Erstmals seit zehn Jahren sind die Immobilienpreise in Deutschland signifikant gefallen - und das trotz hoher Inflation. Ein gutes Zeichen ist das allerdings nicht.

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Das Wichtigste in Kürze:

  • Auf dem Immobilienmarkt in Deutschland ist eine Wende eingetreten.

  • Erstmals seit zehn Jahren sind die Preise für Eigentumswohnungen und Häuser signifikant gefallen.

  • Die Entwicklung ist angesichts der hohen Inflation paradox. Doch es gibt Gründe.

Darauf haben wohl viele Menschen gewartet: Die Preise für Eigentumswohnungen und Häuser sind in Deutschland erstmals seit zehn Jahren signifikant gefallen - und das trotz der aktuell hohen Inflation.

Im dritten Quartal lag der Durchschnittspreis für eine finanzierte Immobilie inklusive Nebenkosten bei 512.000 Euro. Im zweiten Quartal lag er noch 4,3 Prozent oder 23.000 Euro höher. Die Daten stammen vom Finanzierungsvermittler Interhyp.

Immobilienexperte: "Bauzinsen haben sich vervierfacht"

Der Grund für das Sinken der Preise ist allerdings kein erfreulicher. Nach der Anhebung des Leitzinses auf 0,75 Prozent durch die EZB stiegen auch die Bauzinsen. Deshalb dürften sich viele Menschen in Deutschland Haus oder Wohnung nicht mehr leisten können, vermutet Interhyp-Vorstandschef Jörg Utecht.

"Die Leitzinserhöhungen aufgrund der hohen Inflation und die Erwartungen an die weitere Geldpolitik haben die Bauzinsen vervierfacht", sagte Utecht. Für die Auswertung zog Interhyp Daten von vermittelten Immobilienkredite sowie von gut 500 Banken, Bausparkassen und anderen Kreditgebern heran.

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Experte über gesunkene Immobilienpreise: "Das ist ein historischer Absturz"

Den Umbruch am Immobilienmarkt bemerkt auch der Finanzdienstleister Hypoport. Das Vermittlungsvolumen der Finanzierungstochter Dr. Klein sank im dritten Quartal um 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. "Das ist ein historischer Absturz, so etwas habe ich in fast 30 Jahren am Markt nicht erlebt", sagte Hypoport-Chef Roland Slabke dem "Handelsblatt".

Der aktuelle Preissturz ist historisch. Vom ersten Quartal 2012 bis zum ersten Quartal 2022 hatte sich der bundesweite Durchschnittspreis einer Wohnimmobilie laut Interhyp von 290.000 Euro auf 540.000 Euro nahezu verdoppelt. Im zweiten Quartal hatte sich eine mögliche bereits angedeutet. Allerdings lag der Preis lediglich um 0,9 Prozent niedriger.

Bundesbank-Daten legen nahe, dass Immobilien für viele unerschwinglich sind

Dass die gestiegenen Zinsen Immobilien für viele Menschen unbezahlbar gemacht haben, lassen auch Zahlen der Bundesbank vermuten. Weil viele Käufer in der ersten Jahreshälfte noch von den niedrigen Zinsen profitieren wollten, stieg die Zahl der Wohnungsbaukredite kräftig an. Im März wurden mehr als 32 Milliarden Euro vergeben. Bis September halbierte sich das, die deutschen Banken verliehen nur noch 16 Milliarden Euro an private Käufer.

"Es deutet sich an, dass sich der Markt gedreht hat", sagt Stephan Kippes, der Marktforscher des Immobilienverbands IVD Süd in München. Die Zeiten, in denen in den Städten zum Verkauf stehende Wohnungen und Häuser den Maklern quasi aus den Händen gerissen wurden, sind vorbei. "Die Anzahl der im Markt befindlichen Immobilien ist deutlich gestiegen", sagt Kippes - in manchen Regionen habe diese sich verdoppelt. "Das führt dazu, dass manche Verkäufer mit sich über den Preis reden lassen."

Verwendete Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa
  • Artikel auf handelsblatt.com
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