Campi Flegrei
Italienischer Supervulkan: Das könnten die Folgen eines Ausbruchs bei Neapel sein
- Veröffentlicht: 14.03.2024
- 17:41 Uhr
- Stefan Kendzia
Italien zittert - und zwar wortwörtlich: In den letzten Monaten ereignen sich immer wieder heftige Erdbeben. Befürchtet wird ein Vulkanausbruch der Phlegräischen Felder bei Neapel. Die Folgen wären verheerend. Vielleicht sogar für die gesamte Menschheit.
Das Wichtigste in Kürze
Befürchtet wird ein Vulkanausbruch der Phlegräischen Felder bei Neapel.
Die Erde rund um die Campi Flegrei hat sich in den vergangenen Jahren angehoben.
Die Folgen eines Ausbruchs könnten verheerend sein.
Stehen die Phlegräischen Felder rund um Neapel und den Vesuv kurz vor einem Ausbruch? Expert:innen jedenfalls sind in großer Sorge, dass sich in dieser Region ein Vulkanausbruch ereignen könnte, der im schlimmsten Fall eine weltweite Hungersnot auslösen könnte.
Im Video: Erdbeben am Supervulkan Vesuv - Anwohner in Sorge - steht Ausbruch kurz bevor?
Erdbeben am Supervulkan Vesuv: Anwohner in Sorge - steht Ausbruch kurz bevor?
Rund 3,8 Millionen Menschen in und um Neapel wären in höchster Gefahr
Kommt es rund um Neapel zu einer riesigen Eruption des Supervulkans Campi Flegrei, könnten die Zukunftsaussichten düster sein. Rund 3,8 Millionen Menschen in und um Neapel wären in höchster Gefahr, Häusern drohte der Einsturz oder zumindest Beschädigungen und Aschewolken könnten so gigantisch sein, dass sie bis nach Deutschland reichen würden.
Ein noch beängstigenderes Szenario wäre, wenn auf einen Ausbruch ein nuklearer Winter folgen würde. Denn das Schwefeldioxid und die Asche eines Vulkans seien mit einem Atomkrieg vergleichbar, zitiert "Bild" Experten. Es könnte ein Schleier aus diesem Gemisch drohen, der sich über den Erdball legen und so das Klima abkühlen könnte. Ein Ascheregen würde sogar die Landwirtschaft in Europa zum Erliegen bringen können - Hungersnöte könnten die Folge sein. Ob es allerdings zu einem Superausbruch kommt, ist längst nicht klar.
Professor Thomas Walter vom Deutschen Geoforschungszentrum (GFZ) ist auf jeden Fall besorgt: "Die Bevölkerung dort lebt auf einem aktiven Vulkan oder eigentlich in der Zange zwischen zwei aktiven Vulkanen. Das sind der Vesuv und Campi Flegrei", erläutert er gegenüber der "Bild". Dennoch zeichnet er kein katastrophales Bild: "Derzeit ist es am Vesuv wirklich ruhig, während wir am Campi Flegrei alle Anzeichen dafür haben, dass Magma in Bewegung ist", so Walter.
"Unter Campi Flegrei und dem Vesuv gibt es in rund acht oder neun Kilometern Tiefe eine Art Reservoir, wo das aufsteigende Magma sich noch einmal sammelt." Die Frage sei nun, ob es von dort weiter an die Oberfläche aufsteigt. Das können aber derzeit niemand beantworten, so der Forscher. Außerdem könnte es mehrere Ausbrüche, auch an verschiedenen Stellen, geben - somit würde der Vulkan "entlastet" werden.
Fest steht: Die Erde rund um die Campi Flegrei hat sich in den vergangenen Jahren angehoben. Das sei aber nicht vergleichbar mit vergangenen Eruptionen - dabei wurden "Erhebungsraten von mehreren Metern innerhalb von wenigen Wochen oder Monaten" beobachtet, wie Walter berichten kann. "Derzeit muss man abwarten, was sich weiter tut."
- Verwendete Quellen:
- Bild: "Droht eine Hungersnot, wenn in Italien der Vulkan ausbricht?"