Automobilbranche in der Krise?
Klare Ansage von Minister Heil: Das muss Volkswagen jetzt umsetzen
- Aktualisiert: 04.09.2024
- 12:33 Uhr
- dpa
VW muss sparen, auch betriebsbedingte Kündigungen und Werksschließungen sind möglich. Der Bundesarbeitsminister hat eine klare Botschaft.
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hat sich mit Blick auf die Sparpläne bei VW für den Erhalt aller Standorte ausgesprochen. "Es ist jetzt Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Standorte, und zwar alle Standorte, gesichert werden und dass betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden", sagte der SPD-Politiker dem Sender ntv. "Dafür muss es jetzt Verhandlungen geben. Das ist die Stunde der Betriebs- und Sozialpartnerschaft. Das hat auch gute Tradition bei Volkswagen."
Gab es Fehlentscheidungen des Managements?
Nach den Worten von Heil sind bei VW betriebswirtschaftliche Probleme zu lösen. Da seien auch Fehler im Management gemacht worden. "Aber das ist ein starkes Unternehmen. Wir werden das politisch flankieren", sagte Heil. Die Bundesregierung werde im Kabinett unter anderem Nachfrage-Impulse für Elektromobilität beschließen. "Wir können bei Forschung und Entwicklung unterstützen", sagte der Minister. Auch arbeitsmarktpolitische Unterstützung sei möglich.
Im Video: VW-Schock - Werkschließungen und Entlassungen drohen
"Aber jetzt ist erst mal das Unternehmen am Zug", sagte Heil. Vorstand, Betriebsräte und Gewerkschaft müssten vernünftige Lösungen hinbekommen, um alle Standorte zu sichern. Es geht Heil zufolge nicht nur um Beschäftigte bei VW, sondern auch um Zulieferketten. "Deutschland muss ein starkes Autoland bleiben. Wir tun alles dafür, dass das auch möglich ist, aber Unternehmer und Manager müssen ihren Job tun."
Deutschland muss ein starkes Autoland bleiben.
Hubertus Heil, Bundesarbeitsminister
Nach Bekanntwerden der Sparpläne kommt die Belegschaft heute zu einer Betriebsversammlung zusammen. VW hatte am Montag verkündet, bei der Kernmarke kräftig sparen zu müssen. "Auch Werkschließungen von fahrzeugproduzierenden und Komponenten-Standorten können in der aktuellen Situation ohne ein schnelles Gegensteuern nicht mehr ausgeschlossen werden", hieß es.