"Er wollte einfach immer mehr"
Trump behauptet: Selenskyj und Biden sind schuld an Ukraine-Krieg
- Veröffentlicht: 15.04.2025
- 02:55 Uhr
- Franziska Hursach
Donald Trump sorgt mit neuen Aussagen zum Ukraine-Krieg für Aufsehen. Statt Kremlchef Wladimir Putin sieht er vor allem den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in der Verantwortung.
Das Wichtigste in Kürze
US-Präsident Donald Trump wirft dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor, den Ukraine-Krieg mitverursacht zu haben.
Auch seinem Amtsvorgänger Joe Biden gibt er eine Mitschuld am Ausbruch des Kriegs.
Trumps Vorstellungen für eine Friedenslösung orientieren sich an russischen Interessen, etwa dem Verzicht der Ukraine auf einen NATO-Beitritt.
Im Wahlkampf hatte US-Präsident Donald Trump angekündigt, den Ukraine-Krieg innerhalb eines Tages zu beenden. Inzwischen ist der Republikaner bereits seit mehreren Monaten im Amt - doch der Krieg dauert an.
Schuld an dem Krieg soll der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj haben, behauptet Trump. Er warf ihm vor, den Krieg begonnen zu haben. Auch seinen Amtsvorgänger Joe Biden beschuldigte er, den Krieg nicht verhindert zu haben:
"Präsident Selenskyj und der korrupte Joe Biden haben einen absolut schrecklichen Job gemacht, als sie zuließen, dass diese Farce begann", schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social.
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Er betonte, es hätte zahlreiche Möglichkeiten gegeben, den Kriegsausbruch zu verhindern. Wie genau die von Kremlchef Wladimir Putin befohlene Invasion im Februar 2022 hätte gestoppt werden können, erklärt er allerdings nicht.
Republikaner macht Selenskyj verantwortlich
Auch bei einem Treffen mit dem Präsidenten von El Salvador, Nayib Bukele, warf Trump Selenskyj vor, für den Ausbruch des Kriegs verantwortlich zu sein.
Wenn man einen Krieg beginnt, muss man wissen, dass man ihn auch gewinnen kann.
US-Präsident Donald Trump
Trump ergänzte: "Man beginnt keinen Krieg gegen jemanden, der zwanzigmal so groß ist wie man selbst, und hofft dann, dass die Leute einem Raketen geben."
Trump: "Alle sind schuld"
Zwar wisse er, dass Putin kein Engel sei. Selenskyj hätte den Krieg stoppen können, Biden hätte ihn stoppen können und Putin hätte ihn nicht beginnen sollen. "Alle sind schuld."
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Doch Trumps Augenmerk galt vor allem Selenskyj, den er Ende Februar im Weißen Haus empfangen und dann zusammen mit seinem Vize JD Vance vor laufenden Kameras zurechtgewiesen hatte. Rückblickend sagte Trump: "Wir hatten eine stürmische Sitzung mit diesem Typen hier. Er wollte einfach immer mehr und mehr."
Trump fordert weiterhin ein Ende des Kriegs und lässt über seinen Sondergesandten Steve Witkoff direkte Kontakte zum Kreml pflegen. Seine Vorstellungen für einen Friedensdeal orientieren sich dabei stark an den Interessen Moskaus: Die Ukraine soll auf einen NATO-Beitritt verzichten, und amerikanische Truppen sollen sich nicht an einer möglichen Friedenstruppe beteiligen. Selenskyj erklärte kürzlich, in der US-Regierung habe sich aus seiner Sicht zunehmend die russische Sichtweise durchgesetzt.
- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa