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Anklage wegen Hausfriedensbruch

Letzte Generation: Klimaaktivist vergnügt sich auf Kreuzfahrt und lässt Gerichtstermin sausen

  • Veröffentlicht: 16.02.2024
  • 16:54 Uhr
  • Clarissa Yigit
Insbesondere Straßenblockaden durch Festkleben verschafften der Klimaschutzbewegung Letzte Generation in den vergangenen Jahren Aufmerksamkeit. 
Insbesondere Straßenblockaden durch Festkleben verschafften der Klimaschutzbewegung Letzte Generation in den vergangenen Jahren Aufmerksamkeit. © REUTERS/Christian Mang

Ein Aktivist der Letzten Generation sollte eigentlich am Donnerstag (15. Februar) vor dem Amtsgericht Hannover erscheinen. Der Klimaschützer allerdings schipperte lieber über die Ostsee.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Donnerstag (15. Februar) sollten vier Klimaaktivist:innen der Letzten Generation vor dem Amtsgericht Hannover erscheinen.

  • Grund war eine Störung bei einer Abgeordnetenversammlung in Hannover und ein Schaden von knapp 9.500 Euro durch die Beschuldigten.

  • Einer der Angeklagten zog es vor, statt im Gerichtssaal lieber auf einem Kreuzfahrtschiff nach Oslo zu sein.

Der Gerichtssaal dürfte für Hendrik Fauer, Elektro-Ingenieur und Aktivist der Letzten Generation, kein unbekannter Ort mehr sein. So wurde er im vergangenen Jahr schon einmal zu einer Geldstrafe verurteilt, da er sich in Flensburg auf die Straße geklebt hatte.

Nun sollte der 54-Jährige erneut vor Gericht erscheinen, doch er zog eine Kreuzfahrt vor, berichtet "Bild".

Im Video: "Letzte Generation" - Darum wechseln die Aktivisten ihr Strategie

"Letzte Generation": Darum wechseln die Aktivisten ihre Strategie

Luxuskreuzfahrt statt Gerichtstermin

Eigentlich sollte sich Fauer am Donnerstag (15. Februar) vor dem Amtsgericht Hannover wegen Hausfriedensbruch verantworten. So hätten er und drei weitere Aktivist:innen eine Abgeordnetenversammlung in Hannover gestört und einen Schaden von knapp 9.500 Euro hinterlassen, weil zwei seiner Klima-Mitstreiter:innen Boden und Wände mit Sprüh-Kreide beschmiert hätten.

Allerdings zog es der Klimaaktivist offenbar vor, sich nicht im Gerichtssaal aufzuhalten - wie seine Mitstreiter:innen - sondern machte sich lieber auf ein Kreuzfahrt Richtung Norwegen. So fuhr er während des Gerichtstermins mit der "MS Color Fantasy" über die Ostsee. Die "Color Fantasy" und ihr Schwesterschiff "Color Magic" seine die größten Kreuzfahrtschiffe der Welt inklusive Autodeck, heißt es auf der Internetseite der Reederei Color Line.

Offenbar habe Fauer versucht, sich den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten, da er nach Angaben von "Bild" seine Reisse in einer Drei-Sterne-Kabine mit Meerblick verbringe.

Dem Gericht allerdings erklärte der Experte für Offshore-Windkraftanlagen in einem Schreiben, dass die Reise schon lange geplant gewesen sei. Worauf Richterin Monika Pinski wohl meinte: "Wir sitzen ja alle in einem Boot."

Zudem kommt der Aktivist bei der Verhandlung glimpflich davon. So stellte Richterin Pinski gegen eine Geldbuße in Höhe von 300 Euro das Verfahren gegen Fauer ein. Das Geld geht an die Umweltorganisation BUND. Außerdem sollen die vier Beschuldigten den Saal im Regionshaus reinigen.

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Geht so Umweltschutz?

Umweltschützer:innen der Letzten Generation haben sich bereits vorher vergleichbare Fauxpas geleistet. So hatten im vergangenen Jahr zwei Aktivist:innen einen Gerichtstermin versäumt, weil sie auf Bali Urlaub machten.

Die nun angetreten Kreuzfahrt auf dem 224 Meter langen Schiff, das von vier Dieselmotoren mit einer Gesamtleistung von 42.400 PS angetrieben wird, lasse nicht auf einen Kampf für die Umwelt schließen - obwohl die "MS Color Fantasy" eine der modernsten und somit umweltfreundlichsten Fähren der Welt sei. Die Reise von Kiel nach Oslo per Schiff hinterlasse aber einen deutlich kleineren CO2-Fußabdruck als ein Kurzstreckenflug, schreibt "T-Online" abschließend.

  • Verwendete Quellen:
  • T-Online: "Klimaaktivist schwänzt Gerichtstermin für Kreuzfahrt"
  • Color Line: "M/S Color Fantasy"
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