Protestaktionen
Hambach: Schaufelradbagger von Klimaaktivist:innen besetzt
- Aktualisiert: 16.01.2023
- 13:21 Uhr
- Clarissa Yigit
Ist Lützerath abgeschrieben? Dem scheint (noch) nicht so, denn auch am Montag (16. Januar) kam es erneut zu Protesten von Klimaaktivist:innen, um Lützerath solidarisch zur Seite zu stehen.
Das Wichtigste in Kürze
Der Energiekonzern RWE will das kleine Dorf Lützerath abreißen, um die dort darunter befindliche Kohle abzubauen.
Um sich zu solidarisieren, besetzten am Montag Aktivist:innen einen Schaufelradbagger im 20 km entfernten Braunkohlerevier Hambach.
Die Demonstrant:innen kritisierten zudem das Vorgehen der Polizei und forderten die "Vergesellschaftung der Energieproduktion".
Insgesamt vier Klimaaktivist:innen besetzten seit dem frühen Morgen einen Schaufelradbagger im Tagebau Hambach. Dies teilte ein RWE-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur (dpa) am Montag (16. Januar) mit. Der Bagger habe den Betrieb eingestellt und die Polizei sei bereits informiert.
Aktivistengruppe spricht von acht Menschen
Mit dieser Aktion wolle man sich mit den Menschen im Dorf Lützerath solidarisch zeigen, erklärt die Protestgruppe "Gegenangriff- für das gute Leben". Außerdem kritisierte die Gruppe das dortige Vorgehen der Polizei. Sie forderten die "Vergesellschaftung der Energieproduktion", wie die dpa schreibt. Laut Angaben der Aktivistengruppe hätten zudem acht Menschen den Bagger besetzt. Das rheinische Braunkohlerevier Hambach liegt etwa 20 Kilometer von Lützerath entfernt.
Hintergrund
Der Abriss des Braunkohleorts Lützerath sorgte für Wirbel unter Klimaaktivist:innen. Nun werde der Abbau schon bald abgeschlossen sein. Davon geht der Energiekonzern RWE aus. Die Polizei wolle bis zum Ende des Rückbaus vor Ort bleiben.
Es wird erwartet, dass der Rückbau noch acht bis zehn Tage dauern würde, wie ein Firmensprecher der "Rheinischen Post" mitteilte. Im März oder April könnte der Tagebau dann das frühere Dorf erreichen und abbaggern.
- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa
- Rheinische Post: "Wie viele in Lützerath noch lebten und wie sie entschädigt wurden"