Sturzfluten und Überschwemmungen
Mindestens 158 Tote bei Unwetterkatastrophe in Valencia - Spanien sucht weiter nach Vermissten
- Aktualisiert: 31.10.2024
- 16:36 Uhr
- Franziska Hursach
Bei den Überschwemmungen nach Starkregen im Osten und Süden Spaniens sind laut Behördenangaben mindestens 158 Menschen ums Leben gekommen. Die Zahl der Vermissten ist derzeit unbekannt.
Das Wichtigste in Kürze
Spanien setzt die Rettungsarbeiten nach dem Unwetter fort, bei dem mindestens 155 Menschen starben, vor allem in der Region Valencia.
Die Zentralregierung rief eine dreitägige Staatstrauer aus und versprach rasche Unterstützung für den Wiederaufbau.
Die Katastrophe, ausgelöst durch historische Regenmengen, führte zu Flutkatastrophen in mehreren Regionen.
Die Zahl der Toten nach den verheerenden Unwettern in der spanischen Region Valencia ist auf mindestens 158 gestiegen. Das teilte die Regionalregierung am Donnerstag (31. Oktober) mit.
Allein in der am schwersten betroffenen Region Valencia im Osten des Landes wurden 155 Leichen geborgen, wie die Regionalregierung mitteilte. Weitere drei Opfer gab es in den Regionen Andalusien und Kastilien-La Mancha. Dutzende Menschen gelten nach wie vor als vermisst.
Spanische Medien berichten, dass sich unter den Todesopfern mindestens vier Kinder und sechs ältere Menschen aus einem Pflegeheim befinden. Es wird befürchtet, dass die Zahl der Opfer noch weiter steigen könnte. Eine genaue Zahl der Vermissten gibt es bisher nicht. Tausende Menschen warten weiterhin in Fahrzeugen, Häusern und Dörfern auf Hilfe.
Dreitägige Staatstrauer angeordnet
Besonders betroffen ist die bei Urlaubern beliebte Region Valencia. Auch Regionen wie Andalusien, Murcia und Kastilien-La Mancha am Mittelmeer sind stark betroffen.
Bilder: Unwetter in Spanien sorgt für Chaos und Zerstörung
Die Zentralregierung in Madrid rief ab Donnerstag eine dreitägige Staatstrauer aus und versprach den Betroffenen schnelle Unterstützung für den Wiederaufbau. Viele Autobahnen und Landstraßen blieben in der Nacht auf Donnerstag gesperrt, der Bahnverkehr war stark beeinträchtigt. Rund 115.000 Haushalte waren ohne Strom, und es kam weiterhin zu Problemen bei den Mobilfunkverbindungen.
Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez hat nach der Rückkehr von einer Reise nach Indien eine Erklärung abgegeben:
Ganz Spanien weint mit euch. Die Hilfe für euch hat jetzt absolute Priorität. Wir wissen, dass die Ungewissheit jetzt enorm ist, wenn man alles verloren hat. Wir werden euch helfen. Mit allen Mitteln des Staates und wenn es sein muss, mithilfe der Europäischen Union.
Pedro Sánchez
1.200 Menschen sitzen in Autos fest
Ein Sprecher der Guardia Civil schätzte, dass am Mittwochabend (30. Oktober) noch rund 1.200 Menschen in Autos, Bussen oder Lastwagen auf den Autobahnen A3 und A7 festsaßen. Einige weigerten sich, ihre Fahrzeuge zu verlassen. In Valencia steckten etwa 5.000 Fahrzeuge fest, viele davon von Fahrern und Passagieren verlassen.
Tausende Menschen waren seit Dienstagabend (29. Oktober) in Zügen, Gebäuden, Schulen und Einkaufszentren eingeschlossen. Einige suchten auf Haus- und Autodächern Schutz und wurden mithilfe von Militär, Zivildienst, Feuerwehr und Polizei, teils per Hubschrauber und Boot, gerettet.
Im Video: Unwetter in Spanien: Tornado wütet in Urlaubsgebiet
Die Katastrophe wurde durch heftige Regenfälle ausgelöst; in einigen Gebieten fiel an einem Tag so viel Niederschlag wie sonst in einem Jahr. Der Wetterdienst Aemet bezeichnete das Unwetter als "historisch" und als das schlimmste dieses Jahrhunderts in der Region Valencia.
- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa