Unterspülung
Nach Rohr-Leck: Polizei warnt vor akuter Lebensgefahr in Lützerath
- Veröffentlicht: 09.01.2023
- 13:59 Uhr
- Lena Glöckner
Die Polizei blickt ohnehin schon "sorgenvoll" auf die kommenden Tage, in denen die Räumung von Lützerath beginnen könnte. Eine Unterspülung sorgt jetzt auch noch für akute Lebensgefahr.
Am Rande von Lützerath ist es am Sonntag (8. Januar) zu einer Unterspülung der Tagebaukante mit Wasser gekommen. Dadurch bestehe in dem darüber liegenden Areal akute Lebensgefahr, warnte die Polizei. Ausgelöst worden sei die Unterflutung durch einen Wasseraustritt aus einem Rohr. Wie es dazu gekommen sei, werde derzeit geprüft. Laut "Kölner Stadt-Anzeiger" deuten erste Erkenntnisse darauf hin, dass an der Leitung manipuliert worden sein könnte. Die für den Mittag geplante Pressekonferenz der Klimaaktivist:innen in Lützerath müsse nicht verlegt werden, sagte die Sprecherin.
Räumung wird ab Mittwoch erwartet
Ein für den Nachmittag geplantes Konzert der Kölner Band AnnenMayKantereit wurde deshalb in Absprache mit dem Veranstalter in einen anderen Bereich verlegt.
Der Energiekonzern RWE will das rheinische Lützerath abreißen, um die darunterliegende Kohle abzubauen. Dies sei nötig, um die Energieversorgung sicherzustellen, betont der Konzern. Der Tagebau ist bereits nah an die verbliebenen Gebäude herangerückt. Aktivist:innen, die in dem verlassenen Weiler leben, haben Widerstand angekündigt, doch die schwarz-grüne NRW-Landesregierung will das Dorf von der Polizei räumen lassen - möglicherweise schon in wenigen Tagen. Nach Angaben der Polizei in Aachen sei ab Mittwoch (11. Januar) oder an den Folgetagen mit dem Einsatz zu rechnen.
Im Video: Vor möglicher Räumung am Mittwoch - Aktivistin erklärt Schlachtplan der Protestler
Vor möglicher Lützerath-Räumung: Aktivistin erklärt Schlachtplan der Protestler
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa
- Kölner Stadt-Anzeiger: "Die letzten Tage von Lützerath brechen an"