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Zu wenig Ausrüstung

Neue Heimatschutz-Division der Bundeswehr: Reservisten-Verband warnt vor "Geister-Armee"

  • Veröffentlicht: 16.01.2025
  • 14:40 Uhr
  • Claudia Scheele

Bereits zum 1. April sollte die neue Heimatschutz-Division an den Start gehen. Doch noch ist nichts beschlossen und auch die ersten Probleme tauchen laut dem Reservisten-Verband auf.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die geplante Heimatschutz-Division der Bundeswehr könnte laut Expert:innen in der Umsetzung für Probleme sorgen.

  • Verteidigungsminister Boris Pistorius hatte die Änderungen bereits im vergangenen Jahr angekündigt.

  • Die neue Heimatschutz-Division soll aus einer Mischung von Reservist:innen und aktiven Soldat:innen bestehen.

Die neue geplante Heimatschutz-Division sorgt momentan für viele Diskussionen. Vom Kabinett wurde bereits ein Entwurf beschlossen, dieser muss jedoch noch verabschiedet werden. Das Bundesministerium für Verteidigung schreibt daher auf seiner Seite: "Aufgrund der innerpolitischen Veränderungen vom November 2024 ist das Inkrafttreten des Gesetzes zur Einführung eines Neuen Wehrdienstes derzeit ungewiss."

Donald Trump, Wladimir Putin, Olaf Scholz

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Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat der Bundeswehr im vergangenen Jahr eine neue Struktur auferlegt. Er betonte dabei die veränderte Bedrohungslage und die Notwendigkeit, in einem Verteidigungskrieg militärisch bestehen zu können. Im Rahmen dieser neuen Struktur werden die Heimatschutzkräfte der Bundeswehr ab dem 1. April dem Heer unterstellt und sollen damit weiter gestärkt werden.

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Der Reservisten-Verband warnt nun vor einer zu schnellen und ungeplanten Umstellung der Divisionen. Patrick Sensburg, Chef des Reservisten-Verbandes sprach in einem Interview mit der "Bild"-Zeitung davon, dass die Reserve nur zur Abschreckung beitragen könne, "wenn ihr dazu die notwendige Ausrüstung gegeben wird."

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Heimatschutz hat im Moment große Lücken

Im Moment fehlen demnach für den Heimatschutz "Fahrzeuge, Kommunikationsmittel, Drohnen, Mörser und insbesondere Munition". Daher "fehlt es für eine Verteidigungsfähigkeit noch an allen Ecken und Enden." Sensburg warnt davor, "dass hier eine Geister-Armee geschaffen wird, die in großen Teilen nur auf dem Papier steht und auch nie übt." Ohne neues Personal sei eine solche Division also nicht umsetzbar.

Auch FDP-Verteidigungsexperte Alexander Müller sprach mit der "Bild"-Zeitung über die geplanten Änderungen. Er will mehr "Büro-Soldaten" zur aktiven Truppe versetzen. "Wenn wir Leitungsstäbe zusammenlegen und verschlanken, und dafür die frei werdenden Soldaten wieder aktiv in der Truppe einsetzen können, dann gewinnt die Bundeswehr insgesamt an Stärke und Schlagkraft", sagt Müller.

Innerhalb kürzester Zeit soll qualifiziertes Personal ausgebildet werden, welches dann auf dem gleichen Level wie die aktive Truppe sein soll. "Speziell für die besonderen Einsatzanforderungen, die der zukünftige Heimatschutz mit sich bringt, werden neue, spezielle Lehrgänge geschaffen", so ein Sprecher des Territolrialen Führungskommandos der Bundeswehr zur "Bild"-Zeitung.

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Das steckt hinter der neuen Heimatschutz-Division

Das Deutsche Heer formiert einen vierten Großverband, um die Sicherheit von Infrastruktur und militärisch bedeutenden Einrichtungen in Deutschland zu gewährleisten. Diese neue Heimatschutz-Division soll sowohl aus Reservist:innen als auch aus aktiven Soldat:innen bestehen und unter einer zentralen Führung operieren, erklärte ein Sprecher des Heeres gegenüber der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Somit wird sie teilweise aktiv sein.

Bisher verfügt das Heer über drei Divisionen, die jeweils etwa 20.000 Soldaten umfassen: die 1. und die 10. Panzerdivision sowie die Division Schnelle Kräfte (DSK), welche die leichte und hochbewegliche Infanterie vereint. Der vierte Großverband wird nun für den Heimatschutz hinzugefügt.

  • Verwendete Quellen:
  • Bundesministerium für Verteidigung: "Neuer Wehrdienst"
  • Bundeswehr: "Heimatschutz und territoriale Reserve"
  • Nachrichtenagentur dpa
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