Wahlkampf in den USA
Hunderte Ex-Mitarbeiter der Republikaner fordern in offenem Brief: Wählt Harris, nicht Trump
- Aktualisiert: 06.09.2024
- 09:05 Uhr
- Stefan Kendzia
Dass Ex-Präsident Donald Trump extrem polarisiert, ist nicht außergewöhnlich. Schließlich arbeitet er täglich daran, seinem Ruf gerecht zu werden. Dass sich jetzt aber ehemalige Mitarbeiter:innen seiner eigenen Partei öffentlich gegen ihn aussprechen sollen, ist bemerkenswert.
Markige Sprüche, die oft jenseits des guten Geschmacks liegen. Schimpftiraden gegen alle, die ihm nicht gewogen sind: Donald Trump hat die Grenzen des Sagbaren neu definiert. Jetzt aber scheint das, was er in den Wald hineingerufen hat, auf ihn zurückzukommen. Bereits 238 Ex-Mitarbeiterinnen der Republikaner warnen davor, Trump zu wählen.
Im Video: Überarbeitete Anklage gegen Trump wegen Wahlbetrug veröffentlicht
Eine ganz klare Warnung vor Trump
Es wird nicht still um Donald Trump. Bald täglich schimpft er über seine Konkurrentin Kamala Harris in verachtender Weise. Jetzt dreht sich der Wind für einen Augenblick gegen den Präsidentschaftskandidaten selbst: Weit über 200 ehemalige Partei-Mitarbeiter:innen der Republikaner warnen vor ihrem Ex-Präsidenten und fordern in einem offenen Brief, im November Harris zu wählen. Im betreffenden Brief sollen sogar "moderate Republikaner und konservative Unabhängige" explizit dazu aufgerufen werden, sich den Forderungen im Schreiben anzuschließen, wie "Zeit" berichtet.
Großer Schaden drohe bei weiteren vier Jahren unter Ex-Präsident Trump
Bei den Ex-Mitarbeitenden soll es sich um Personen handeln, die einst US-Präsident George H.W. Bush und George W. Bush sowie für die Kandidaten John McCain und Mitt Romney gearbeitet haben sollen. "Natürlich haben wir viele ehrliche, ideologische Meinungsverschiedenheiten mit Vizepräsidentin Harris", schrieben die "Querulanten" in ihrem offenen Brief. Trump als Alternative sei jedoch "einfach unhaltbar". Vier weitere Jahre unter "Trumps chaotischer Führung" würden zu großen Schaden anrichten, so die Warnung.
Es gibt aber auch Überläufer von den Demokraten hin zu den Republikanern
Trump und seinem Vize werden dabei konkret Vorwürfe gemacht, dass sie "vor Diktatoren wie Wladimir Putin kuschen und unseren Verbündeten den Rücken kehren". Ein Affront gegen Trump, den sein Wahlkampfsprecher Steven Cheung wohl nicht unkommentiert lassen wollte: Die Verfasser und Unterzeichner des Briefes würden demnach "lieber das Land niederbrennen sehen, als Präsident Trump erfolgreich ins Weiße Haus zurückkehren zu sehen".
Es geht aber auch vice versa: Diese Woche hat sich die ehemalige Kongressabgeordnete und demokratische Präsidentschaftsbewerberin Tulsi Gabbard von den Demokraten abgewandt und mitgeteilt, dass sie jetzt Trump im Wahlkampf unterstützen wolle.
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