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Bahn hielt Info unter Verschluss

Stuttgart 21 wird noch später fertig - und 614 Millionen Euro teurer

  • Aktualisiert: 23.10.2023
  • 12:22 Uhr
  • Stefan Kendzia
Ein „streng vertrauliches“ Dokument der Deutschen Bahn soll verraten, dass Stuttgart 21 sogar noch teurer und langwieriger wird als bisher angenommen.
Ein „streng vertrauliches“ Dokument der Deutschen Bahn soll verraten, dass Stuttgart 21 sogar noch teurer und langwieriger wird als bisher angenommen.© Markus Mainka / Adobe Stock

Eigentlich streng geheim, liegt dem "Spiegel" allerdings eine Unterlage der Deutschen Bahn vor, die das Bahnprojekt Stuttgart 21 einmal mehr fragwürdig macht: Allein die veranschlagten Gesamtkosten sollen im Vergleich zu 2022 noch einmal um mehrere hundert Millionen Euro in die Höhe schießen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Stuttgart 21 wird auch nach Inbetriebnahme "nicht alle Funktionalitäten beinhalten".

  • Zusätzlich soll der Bau um mehrere hundert Millionen Euro teurer werden.

  • Die Bahn schöpft ihren 640 Millionen Euro schweren weiteren Vorsorgetopf für das Projekt fast vollständig aus.

Wer denkt, dass ab 2025 in Baden-Württemberg mit dem Superprojekt Stuttgart 21 alles in geordneten Bahnen verlaufen wird, irrt möglicherweise. Das riesige und oft lauthals kritisierte Prestige-Projekt des neuen Stuttgarter Hauptbahnhofs wird auch nach deutlich verspäteter Inbetriebnahme "nicht alle Funktionalitäten beinhalten", wie eine dem "Spiegel" vorliegende, streng geheime Unterlage der Deutschen Bahn verraten soll.

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Seit 1995 haben sich die Kosten des Projekts nahezu vervierfacht

Hiobsbotschaften scheinen den Bau von Stuttgart 21 von Beginn an zu begleiten. Einmal mehr geht es um das liebe Geld: Der Bau soll nun doch exorbitant teurer werden als angenommen. Preiserhöhungen beim Bau sollen dafür verantwortlich sein. Nach der letzten Schätzung aus dem Jahr 2022 sollen weitere 614 Millionen Euro hinzukommen. Unglaublich: Seit 1995 haben sich die Kosten des Projekts nahezu vervierfacht.  Für die fehlenden Funktionalitäten nach angeblich gesicherter Inbetriebnahme werden wohl Verzögerungen bei der Entwicklung digitaler Zugsicherungen genannt.

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Die Unterlage enthält sogar noch eine weitere, äußerst brisante Neuigkeit: Es könnte nämlich durchaus sein, dass der Bonatzbau, das Empfangsgebäude des neuen Bahnhofs, nicht rechtzeitig fertig werden könnte. "Aufgrund mangelhafter Planungsqualität sind die Arbeiten weiterhin stark verzögert", heißt es darin. Nun sollen "Bauteile des Gebäudes priorisiert" werden - und zwar diejenigen, die für die Inbetriebnahme unerlässlich seien. Insgesamt scheint man aber wenig optimistisch zu sein, denn "die Gesamtfertigstellung Hauptbahnhof befindet sich weiterhin auf dem kritischen Pfad."

Mit den genannten und weiteren Schwierigkeiten wie die aktuell "nicht gesicherte"  Stromversorgung des milliardenteuren Bahnhofs schöpft die Bahn ihren 640 Millionen Euro schweren weiteren Vorsorgetopf für das Projekt fast vollständig aus. Noch dieses Jahr sollen Kosten und Zeitplan überprüft werden.

  • Verwendete Quellen:
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