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"Virchowbund" fordert eine Vier-Tage-Woche

Sind Arztpraxen bald nur noch vier Tage die Woche auf?

  • Aktualisiert: 05.01.2023
  • 16:07 Uhr
  • Clarissa Yigit

Der Ärzteverband "Virchowbund" fordert eine Vier-Tage-Woche für niedergelassene Haus- und Fachärzt:innen. Grund seien unter anderem Energiepreissteigerungen und die Streichung von Geldern. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der "Virchowbund" fordert eine Vier-Tage-Woche für Haus- und Fachärzt:innen bei vollem Lohnausgleich.

  • Der Mittwoch soll zukünftig zur "Bewältigung der Bürokratie und zur Fortbildung" genutzt werden – nicht mehr zur ambulanten Patientenversorgung.

  • Die GKV kritisiert das Vorhaben und merkt an, dass die Honorare der Ärzt:innen jährlich steigen.

Auf Grund steigender Kosten und begrenzter Budgets hat nun der "Virchowbund" – der Verband, der die niedergelassenen Haus- und Fachärzt:innen vertritt – alle Arztpraxen aufgerufen, auf eine Vier-Tage-Woche umzustellen.

Wie der Berufsverband am 4. Januar mitteilte, solle mittwochs generell auf eine ambulante Versorgung von Patient:innen verzichtet werden. Stattdessen solle der Tag "zur Bewältigung der Bürokratie und zur Fortbildung" genutzt werden.

Krankenkassen kritisieren diesen Vorschlag scharf und lehnen ihn vehement ab, wie der "Spiegel" schreibt.

Energiepreissteigerungen und Streichung von Geldern seien Gründe

Begründet wird der Vorschlag mit einem hohen Kostendruck auf Grund von Energiepreissteigerungen und Inflation. Zum anderen müssten die Arztpraxen gegen "ein budgetiertes Finanzierungssystem und die Streichung von Geldern" kämpfen, beschreibt der "Virchowbund". Außerdem würden "die Finanzverhandlungen mit den Krankenkassen und das magere Plus von zwei Prozent nicht die Kostenentwicklung abdecken", heißt es weiter.

Bundesvorsitzender Dr. Dirk Heinrich bekräftigt: „Für uns ist deshalb klar: Leistungen, die nicht bezahlt werden, können auch nicht erbracht werden. Deshalb müssen wir unsere Leistungen einschränken."

So sei eine Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich nicht nur attraktiver, sondern auch familienfreundlicher. Zudem sei diese – im Hinblick auf Unterfinanzierung und Budgetierung des ambulanten Bereichs – ein wichtiger Beitrag zur wirtschaftlichen Praxisführung und Kostensenkung.

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GKV kritisiert Vorhaben scharf

"Ich frage mich ernsthaft, wie der "Virchowbund" bei einem durchschnittlichen Reinertrag pro Praxisinhaber von deutlich über 215.000 Euro dazu aufrufen kann, die Leistungen für die Patientinnen und Patienten einzuschränken", konterte Florian Lanz, Sprecher des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenkassen (GKV). "Das Honorar wird Jahr für Jahr mehr und nicht weniger, wie gelegentlich behauptet wird" ergänzt er. So würden alleine im Jahr 2023 niedergelassene Ärzt:innen eine Milliarde Euro an zusätzlichen Honoraren erhalten.

  • Verwendete Quellen:
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