Schadstoffbelastet oder unsicher
Stiftung Warentest: Mehrere Schwimmlernhilfen "mangelhaft"
- Veröffentlicht: 24.04.2024
- 14:55 Uhr
- Lara Teichmanis
Unbeschwertes Planschen im Baggersee oder Schwimmbad - für viele Familien ein Highlight im Sommer. Stiftung Warentest hat Schwimmlernhilfen für Kinder untersucht und einigen Produkten die Note "mangelhaft" ausgestellt.
Das Wichtigste in Kürze
Stiftung Warentest untersuchte Schwimmlernhilfe für Kinder und Nichtschwimmer.
Insgesamt vier der untersuchten Produkte wurden mit "mangelhaft" bewertet.
Einige Schwimmlernhilfen seien schlicht zu gefährlich für Kinder oder würden zu viele Schadstoffe enthalten.
Schwimmlernhilfen wie Schwimmflügel, Gürtel oder Kissen sollen Kinder und Nichtschwimmer:innen an der Wasseroberfläche halten und beim Lernen unterstützen. Bei einem Test von Stiftung Warentest mit insgesamt zwölf Produkten wurden jetzt vier der getesteten Modelle mit dem Urteil "mangelhaft" bewertet. Wie Stiftung Warentest mitteilte, seien sie unsicher oder enthalten zu viele Schadstoffe.
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Diese Produkte fielendurch
Über zwei Produkte des Anbieters Fashy urteilte Stiftung Warentest "mangelhaft" da sie nicht genug Sicherheit für Kinder im Wasser bieten.
Von den sogenannten Sima-Schwimmflügeln könne die Ventilkappe zu leicht abreißen. Laut Bericht könnten Kinder sie verschlucken und im schlimmsten Fall daran ersticken. Der Schwimmgürtel von Fashy fällt sogar in drei Punkten durch: Er biete zu wenig Auftrieb, das Gurtband lockere sich zu leicht und in der Gürtelposition, die in der Gebrauchsanweisung empfohlen wird, ziehe die Schwimmlernhilfe den Po nach oben und das Gesicht drücke ins Wasser.
Ebenfalls mit "mangelhaft" bewertet Stiftung Warentest die beiden Schwimmflügel von Decathlon und Edwekin. In den beiden Produkten fanden die Tester:innen Schadstoffe.
Das in den Decathlon-Flügeln eingenähte Etikett setze sehr viel Chrom VI frei, welches Hautallergien auslösen könne. Das sei problematisch, da Kinder ständigen Hautkontakt mit dem Etikett hätten. Die gefundenen Schadstoffe in den Edwekin-Flügeln könnten laut des Berichts die Fortpflanzungsfähigkeit beeinflussen und stünden im Verdacht, Krebs zu erregen.
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Produktrückgabe möglich
Konfrontiert mit den mangelhaften Testergebnissen reagierte der Anbieter Edwekin vorbildlich und verbraucherfreundlich, meldet das Testinstitut. Das Unternehmen bedauere den Fehler und bitte um Rückgabe aller zwischen Oktober und Dezember 2023 gekauften Produkte. Betroffene hätten die Wahl zwischen Erstattung des Kaufpreises und neuen Flügeln.
Decathlon sehe dagegen keinen Handlungsbedarf und stufe das Risiko für die Kinder als "nicht signifikant" ein. Der Anbieter Fashy habe mitgeteilt, dass er den Vorfall ernst nehme. Jedoch machte das Unternehmen keine Angaben dazu, was Eltern tun könnten, die eines der mangelhaften Produkte gekauft haben. Die Marktaufsicht sei von den Testern informiert worden.
"Trotz der Sicherheits- und Schadstoffprobleme, die wir in unserem Test von Schwimmlernhilfen gefunden haben: Sieben Produkte können wir empfehlen, darunter auch das mit sieben Euro preiswerteste Produkt des Tests", bilanziert Marius Gemmel, Experte der Stiftung Warentest.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa