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Schock in der Türkei

Terroranschlag in Ankara - Zahl der Todesopfer erhöht sich auf fünf

  • Aktualisiert: 23.10.2024
  • 21:08 Uhr
  • Emre Bölükbasi

Auf dem Gelände des Unternehmens der Türkischen Luft- und Raumfahrt (TUSAS) in Ankara hat es nach Angaben des Innenministers einen Terroranschlag gegeben.

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Auf dem Gelände eines Rüstungsunternehmens in Ankara hat es nach Regierungsangaben einen Terroranschlag gegeben. Dabei habe es fünf Tote gegeben, sagte Innenminister Ali Yerlikaya am Mittwoch (23. Oktober). Zuvor hatte er zudem von 14 Verletzten gesprochen. Der Angriff sei auf dem Grundstück der türkischen Firma Tusas in einem Außenbezirk der Hauptstadt Ankara verübt worden. Niemand bekannte sich der Nachrichtenagentur Reuters zufolge bislang zu dem Anschlag. Yerlikaya sagte allerdings, sehr wahrscheinlich habe es sich bei ihnen um Mitglieder der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) gehandelt.

Nach dem Anschlag in Ankara hat die Türkei Ziele in Nordsyrien und im Nordirak aus der Luft angegriffen. Man habe 32 Ziele zerstört, teilte das türkische Verteidigungsministerium laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu mit. "Unsere Luftangriffe werden auf entschlossene Weise fortgesetzt", hieß es weiter. Der Innenminister sagte weiterhin, es seien zwei "Terroristen neutralisiert" worden, ein Mann und eine Frau. Auch die beiden mutmaßlichen Angreifer seien getötet worden, sagte Innenminister Ali Yerlikaya.

Militär vor Ort und Nachrichtensperre

Der Sender NTV berichtete, es gebe eine Geiselnahme. Medienberichten zufolge fuhren zahlreiche Krankenwagen zum Ort des Anschlags. Medien veröffentlichten Aufnahmen von Überwachungskameras, auf denen die mutmaßlichen Attentäter:innen, ein Mann und eine Frau, mit Schusswaffen zu sehen waren. Der staatsnahe Sender DHA berichtete von drei Attentäter:innen, die mit einem Taxi angekommen seien. Videoaufnahmen zeigten zudem eine Explosion, im Hintergrund hörte man Schüsse.

Die Umgebung wurde abgesperrt. Außerdem sei das Militär vor Ort. Die türkische Rundfunkbehörde Rtük verhängte eine Nachrichtensperre zu dem Thema.

In einigen Medienberichten war von einem Selbstmordanschlag die Rede. Fernsehbilder zeigten, wie mehrere bewaffnete Angreifer:innen mit Rucksäcken das Gebäude betraten. Zudem waren auf den Bildern ein beschädigtes Tor und ein Zusammenstoß auf einem Parkplatz in der Nähe zu sehen.

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Anschlag auf "Augapfel" der türkischen Verteidigungsindustrie

Das Unternehmen Türkische Luft- und Raumfahrt (Tusas) ist eine Tochtergesellschaft der staatlichen Agentur für Verteidigungsindustrie. Die Firma ist unter anderem ein bedeutender Produzent von Kampfflugzeugen und Drohnen. Tusas hat unter anderem die Prototypen des türkischen Kampfflugzeuges Kaan mitentwickelt. Yerlikaya nannte die Firma einen "Augapfel" der heimischen Verteidigungsindustrie. In der türkischen Metropole Istanbul findet in dieser Woche eine Verteidigungs-, Luft- und Raumfahrtmesse statt, an der rund 1.000 inländische und internationale Unternehmen teilnehmen.

NATO-Generalsekretär Mark Rutte, die USA und die Europäische Union sowie der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, der sich derzeit bei einem Gipfeltreffen der Brics-Staaten im russischen Kasan aufhält, verurteilten den Anschlag.

Ankaras Oberbürgermeister Mansur Yavas zeigte sich nach dem Vorfall schockiert. "Ich bin zutiefst traurig über den Schusswechsel und den Terroranschlag, der in der Tusas-Einrichtung in Ankara stattgefunden hat.", schrieb er auf X.

Im Video: Verbindung zur PKK? Erste Festnahme nach Bombenanschlag in Istanbul

In der Türkei haben in der Vergangenheit sowohl die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) als auch die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK schwere Anschläge verübt, auch in der Hauptstadt Ankara.

Justizminister Yilmaz Tunc gab bekannt, dass die Ermittlungen zu dem Vorfall bereits aufgenommen worden seien. Acht Staatsanwälte und ein stellvertretender Generalstaatsanwalt seien mit den Ermittlungen beauftragt worden.

:newstime
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Wohl noch zahlreiche Menschen in den Gebäuden

In den sozialen Medien kursieren Fotos von Menschen, die derzeit in den TUSAS-Räumlichkeiten auf Hilfe warten sollen. Der Schusswechsel soll noch andauern.

Medien veröffentlichten Aufnahmen von Überwachungskameras, auf denen die mutmaßlichen Attentäter, ein Mann und eine Frau, mit Schusswaffen zu sehen waren. Videoaufnahmen zeigten zudem eine Explosion, im Hintergrund hörte man Schüsse. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu wurden Mitarbeiter des Unternehmens in Bunkern in Sicherheit gebracht. Die Umgebung sei abgesperrt worden.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Nachrichtenagentur Reuters
  • X: Yilmaz Tunc
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