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Knallharte Aussagen

Tschetschenen-Führer über Gefangene im Ukraine-Krieg: "Das Leben nicht verdient"

  • Veröffentlicht: 18.09.2024
  • 17:37 Uhr
  • Michael Reimers

Tschetschenen ergeben sich laut eines Kommandeurs der "Achmat" Spezialeinheit nicht. Auch bei Bitten von Angehöriger, die sich in ukrainischer Kriegsgefangenschaft befinden, zeigt sich der Befehlshaber drastisch unnachgiebig.

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Das Wichtigste in Kürze

  • In der von der Ukraine in einer Blitz-Offensive eroberten Region Kursk liefern sich russische und ukrainische Truppen erbitterte Kämpfe. 

  • Bei der Offensive gelangten viele Soldaten, die sich ergaben, in Gefangenschaft der Streitkräfte der Ukraine.

  • Sich zu ergeben ist jedoch für den Kommandeur des tschechischen Sondereinsatzkommandos "Achmat" keine Option. Er findet harsche Worte für die in Kriegsgefangenschaft geratenen Kameraden.

Der Krieg an der russisch-ukrainischen Front geht weiter. Im Donbass in der Umgebung der Städte Kurachowe und Pokrowsk drücken die russischen Streitkräfte von Machthaber Wladimir Putin mit mehreren Sturmangriffen vor. Einige konnten die ukrainische Seite bereit abwehren. Doch parallel dazu gehen die Gefechte in Kursk weiter.

Die Armee der Ukraine starte Anfang August eine überraschende Offensive in der russischen Region. Dabei kamen laut dem als konservativ geltenden Think-Tank "Institute for the Study of War" (ISW) auch tschetschenische Soldaten in ukrainische Gefangenschaft. Doch als diese Hilfe von ihrem tschetschenischen Kommandeur Apti Alaudinow erbitten, bleibt dieser hart. Der Kommandeur gab in einer Erklärung laut des Instituts an, dass diese Einsatzkräfte "das Leben nicht verdienten", da sie in Gefangenschaft geraten seien.

Seit der ukrainischen Offensive konnten Streitkräfte des Kremls erste Rückeroberungen in der Region melden. Für die Gegenoffensiven Russlands kamen ebenfalls wieder tschechische Spezialeinheiten, wie die "Achmat" Einheit, zum Einsatz, wie "t-online" und "n-tv" berichten.

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Tschetschenischer Kommandeur kein Verständnis für sich ergebende Soldaten

Bei dem Kommandeur handelt es sich um den Befehlshaber der tschetschenischen Spezialeinheit "Achmat". Die Spezialeinheit ist nach dem ehemaligen tschetschenischen Präsident Achmat Kadyrow, welcher vor 20 Jahren ermordet wurde, benann. Heute gilt das Einsatzkommando als private Armee des heutigen tschetschenischen Dikators Rasam Kadyrow. Alaudinow tut sich in jüngster Vergangenheit als Sprachrohr der russischen Armee hervor. Rund 288.000 Menschen folgen seinem Telegramkanal, in denen er Medienberichten zufolge, bekannt für seine seine steilen Aussagenist.

Der aktuelle Vorfall bezieht sich auf die Bitte von Angehörigen tschetschenischer Soldaten, die in der Region um Oblast Kursk, im Zuge der ukrainschen Offensive, gefangen genommen wurden. Sie erhoffteten sich von dem Kommandeur mutmaßlich einen Gefangenenaustausch.

In einer Erklärung vom 15. September sagte Alaudinow, laut des "ISW", zu der Bitte, dass "Tschetschenen eine Kapitulation immer als die größte Schande betrachtet haben", und behauptet, dass die Soldaten "das Leben nicht verdienten" haben. Sein Ratschlag sei laut des Instituts gewesen, die ukrainischen Streitkräfte, die die Gefangenen bewachen, zu provozieren und anzugreifen. Im Kampf zu sterben, wäre der Kriegsgefangenschaft vorzuziehen, wie der Anführer der Spezialeinheit angab.

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Rolle von Alaudinow als Sprachrohr des russischen Militärs

Das Forschungsinstitut "ISW" schlussfolgert, dass Alaudinow versucht, die Idealvorstellung eines tschetschenischen Soldaten, der extrem Opfer im Kampf bringt, zu propagieren. Bewusst versuche er tschetschenische Kämpfer, als Elite darzustellen. Den Tod der Kapitulation vorzuziehen, soll auch der tschetschenischen Bevölkerung suggerieren, dass ihre Einsatzkräfte zu extremeren Opfern im Krieg bereit sind, als andere Soldaten.

Trotz dessen zeigte sich der Kommandant der Achmat-Speznas-Miliz offen, sich am weiteren Austausch von russischen Kriegsgefangenen zu beteiligen. Er sei bereit die Bemühungen des Kremls, Gefangene gegen russische Soldaten auszutauschen, die bei dem ukrainischen Einmarsch in die Region Oblast Kursk verteidigten, mittragen. So hieß es weiter in der Mitteilung.

100 Prozent auf Linie des Kreml zeigt sich der Kommandeur jedoch nicht. Er kritisiert in einem Video auf seinem Telegram Kanal, dass die ukrainischen Truppen immer noch nicht aus der russischen Region Kurs zurückgedrängt wurden. "Warum ist der Feind immer noch in der Oblast Kursk?", fragt er in dem Video.

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Die Lage an der russisch-ukrainischen Front

Die schweren Kämpfe im Südosten der Ukraine in der Umgebung von Kurachowe am Rande des Donbass gehen weiter. Wie der ukrainische Generalstab 16. September mitteilte, versuchen russische Truppen mit Sturmangriffen in das Gebiet vorzurücken.

Ähnlich wie in Kurachowe stellen sich die Gefechte in dem seit Wochen umkämpften Pokrowsk dar. Dort hätten russische Einheiten 24 Versuche unternommen, die ukrainischen Verteidigungslinien auszuhebeln. Jedoch konnten diese Angaben von nicht unabhängig geprüft werden. Zuletzt sahen sich die russischen Streitkräfte an der Front wieder im Vorteil, wie die Deutsche Presse-Agentur meldete. Medienberichten zufolge stehen die Truppen des russischen Machthabers Wladimir Putin nur wenige Kilometer vor der umkämpften Stadt.

Berichten des "IFW" zufolge soll Russland bis 2026 einen entschiedenen Sieg über die Ukraine anstreben, um mittel- bis langfristige wirtschaftliche Einschränkungen oder Engpässe bei der Truppenaufstellung zu vermeiden. Ob dieses Ziel umsetzbar ist Komma ist jedoch völlig offen.

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  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • t-online: "Russen-Kommandeur fordert eigene Soldaten zum Suizid auf"
  • DW: "Apti Alaudinow: Propagandist oder Moskaus neuer Politstar?"
  • n-tv: "Der erbarmungslose Tschetschenen-Kommandeur Apti Alaudinow"
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