Schutz von Naturvölkern gefordert
Unkontaktierte Indigene in Peru nahe Abholzungsgebiet gesichtet
- Aktualisiert: 19.07.2024
- 20:11 Uhr
- dpa
In Peru sind in einer Abholzungsregion des Regenwaldes zahlreiche unkontaktierte Indigene entdeckt worden. Schützer fordern von der Regierung wiederholt die Anerkennung der Landrechte der Naturvölker.
Dutzende Indigene vom unkontaktierten Volk der Mashco Piro sind im Südosten von Peru in der Nähe von Holzeinschlaggebieten aufgetaucht. Mehr als 50 Mashco Piro seien nahe dem Dorf Monte Salvado gesehen worden, weitere 17 Menschen in der Nähe des benachbarten Dorfes Puerto Nuevo, teilte die Menschenrechtsorganisation Survival International mit. Die Mashco Piro sind nach Einschätzung der Gruppe das größte unkontaktierte Volk der Welt.
Im Video: Amazonas Regenwald: Abholzung in Brasilien ist deutlich gesunken
Mehrere Holzfirmen halten in dem Gebiet Forstkonzessionen. Ein Unternehmen hat nach Angaben von Survival International in der Region bereits Straßen in einer Länge von insgesamt 200 Kilometern angelegt, um das geschlagene Holz abzutransportieren. Nach Angaben des indigenen Volks der Yine hatten sich Mashco Piro bereits früher über die Holzfäller in ihrem Territorium beschwert.
"Dies ist ein unwiderlegbarer Beweis dafür, dass viele Mashco Piro in diesem Gebiet leben, das die Regierung nicht nur nicht geschützt, sondern sogar an Holzunternehmen verkauft hat", sagte der Präsident der Indigenenorganisation Fenamad, Alfredo Vargas Pio. "Die Holzfäller könnten neue Krankheiten einschleppen, die die Mashco Piro auslöschen würden. Außerdem besteht das Risiko von Gewalt auf beiden Seiten, daher ist es sehr wichtig, dass die Landrechte der Mashco Piro anerkannt und gesetzlich geschützt werden."