Gesundheitsrisiko befürchtet
Vogelgrippe-Virus H5N2: Wie gefährlich ist es für die Menschheit?
- Aktualisiert: 13.06.2024
- 17:39 Uhr
- Stefan Kendzia
Vogelgrippe-Viren breiten sich weltweit aus. Die WHO hat vor einigen Tagen den ersten Todesfall eines mit dem Vogelgrippe-Virustyp H5N2 infizierten Menschen bestätigt. Aus Indien wird jetzt der Fall eines infizierten Kindes gemeldet.
Bisher war die Vogelgrippe-Variante H5N1 bekannt. Sie gilt auch für den Menschen als gefährlich und kann im schlimmsten Fall zum Tod führen. Eine Variante, die sich in den USA derzeit rasend ausbreitet. Jetzt hat sich ein neuer Subtyp entwickelt, an dem bereits in Mensch gestorben ist: H5N2.
Im Video: Risiko für Menschen wächst - WHO warnt vor Vogelgrippe
Risiko für Menschen wächst: WHO warnt vor Vogelgrippe
Neue Pandemie ist nicht in Sicht
Auch wenn deutsche Gesundheitsinstitute in bestimmten Fällen vor dem Vogelgrippe-Virus warnen: Eine neue Pandemie soll uns aktuell nicht bevorstehen. Soweit die gute Nachricht. Dennoch bereitet der erste Todesfall Sorgen: Ende April hat sich ein 59-Jähriger in Mexiko mit dem neuen Subtyp H5N2 infiziert und ist gestorben.
Der Mann soll unter Fieber, Kurzatmigkeit, Durchfall und Schwindel gelitten haben und sei kurz nach Einlieferung ins Krankenhaus verstorben, wie BR24 berichtet. Dennoch: Bei dem Tod handele es sich "um einen multifaktoriellen Tod, nicht um einen Tod, der auf H5N2 zurückzuführen ist", sagt WHO-Sprecher Christian Lindmeier.
Vogelgrippe - was ist das?
Die Vogelgrippe ist eine Infektionskrankheit und wird durch Influenza-A-Viren ausgelöst. Der natürliche "Reservoirwirt" ist der wilde Wasservogel. Wie der Name der Krankheit vermuten lässt, sind von einer Infektion in der Regel Vögel betroffen - in seltenen Fällen können die Viren auch Erkrankungen beim Menschen auslösen. Laut Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) wird zwischen zwei Varianten unterschieden: wenig und stark krankmachenden Varianten.
Wie sich Menschen infizieren können
Um sich mit dem Vogelgrippe-Virus infizieren zu können, soll laut RKI ein enger Kontakt zu erkranktem oder verendetem Geflügel bestanden haben. Gefährdet seien besonders Menschen, die einem engen Umgang mit Nutzgeflügel ausgesetzt seien.
Infektionsgefahr in Deutschland
Laut Friedrich-Loeffler-Institut sollen in Deutschland weder bei Hausgeflügel noch bei gehaltenen Vögeln H5-Ausbrüche verzeichnet worden sein. Das RKI schreibt zur allgemeinen Infektionsgefahr für Menschen mit Vogelgrippe-Viren in Deutschland: "Vermutlich müssen Menschen sehr große Virusmengen aufnehmen, um sich zu infizieren. Selbst bei einer Erkrankung wurden Vogelinfluenzaviren bislang aber fast nie bzw. bei A(H7N9) lediglich in Einzelfällen auf andere Menschen übertragen, sodass es bisher noch nicht zu einer fortgesetzten Mensch-zu-Mensch-Übertragung gekommen ist".
Symptome bei einer Infektion
Ist ein Mensch mit dem Vogelgrippe-Virus infiziert, so können folgende Symptome auftreten: Fieber, Husten, Kurzatmigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall. Im weiteren Verlauf der Infektion entwickelt sich oft eine Lungenentzündung, die zu Lungenversagen und schließlich zum Tod führen kann.
Gibt es Impfstoffe?
Insbesondere für den Virustyp H5N1, der aktuell in den USA auf dem Vormarsch ist, gibt es Impfstoffe. Aktuell hat sich die EU Vakzine gesichert - allerdings empfiehlt die WHO keine Impfungen aufgrund der wenigen Infektionsfälle.
Wie kann man sich schützen?
Das RKI empfiehlt, keine Kadaver von (Wild-)Vögeln oder (Wild-)Tieren anzufassen. Wer verendete Tiere aus beruflichen Gründen anfassen muss, sollte adäquate Schutzmaßnahmen treffen, wie zum Beispiel Schutzkleidung tragen.
- Verwendete Quellen:
- Robert Koch Institut: "Antworten auf häufig gestellte Fragen zur zoonotischen Influenza bei Menschen"
- BR24: "Vogelgrippe: Kann sie auch zum Risiko für Menschen werden?"