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WM 2022: Habeck würde "One Love"-Binde tragen

  • Veröffentlicht: 23.11.2022
  • 10:23 Uhr
  • Simon Traub
Es gebe keinen unpolitischen Sport mehr, so Robert Habeck.
Es gebe keinen unpolitischen Sport mehr, so Robert Habeck.© dpa

DFB-Kapitän Manuel Neuer wollte die "One Love"-Kapitänsbinde bei der Fußball-WM in Katar tragen. Dann drohte die FIFA. Neuer trägt die Binde nun doch nicht. Robert Habeck erklärt, was er davon hält.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Robert Habeck würde die "One Love"-Kapitänsbinde bei der Fußball-WM in Katar tragen.

  • Er würde es "darauf ankommen lassen".

  • Anders als frühere Turniere sei die Weltmeisterschaft in Katar politisch, so Habeck.

WM 2022: Habeck würde "One Love"-Binde tragen

Die FIFA hat mit Sanktionen gedroht, sollte ein Kapitän mit der "One Love"-Binde auflaufen. Der DFB ruderte zurück, zog dann gegen den Weltverband vor Gericht. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) erklärte nun, dass er die Binde tragen würde.

"Ich wäre interessiert zu sehen, was der Schiedsrichter macht, wenn da einer mit der Binde rumkommt“, sagte er in der ZDF-Sendung "Markus Lanz". Er würde es "darauf ankommen lassen", erklärte Habeck. Er findet "es wäre ein moderater Protest". Denn: Es handele sich um eine Binde, nicht um eine "elaborierte" Protestform wie bei der letzten Generation, den Klimaaktivisten, so der Vize-Kanzler.

Colin Kaepernick als Vorbild

Habeck erinnerte sich an ikonische Proteste, die etwas verändert hätten. Der Kniefall des damaligen US-Football-Profis Colin Kaepernick 2016 zum Beispiel – als Zeichen gegen Rassismus. Diese Aktion habe anschließend breiter angelegte Proteste gegen Rassismus im Sport angestoßen. Die Situation bei der WM 2022 in Katar sei eine besondere, denn: Anders als frühere Turniere sei die Weltmeisterschaft politisch. Es gebe keinen unpolitischen Sport mehr, so Habeck. "Dann fragt man sich natürlich auch, wie würde man in der Situation agieren."

Die bunte "One Love"-Kapitänsbinde sollte bei der WM als Symbol für Gleichberechtigung, Diskriminierungs- und Meinungsfreiheit stehen. Die FIFA kündigte dann an, das Tragen der Binde bei der WM in Katar zu sanktionieren – der DFB und andere europäische Verbände erklärten daraufhin, dass sie auf das Tragen der Binde verzichten. Kritiker in Deutschland warfen dem Verband vor, man sei vor der FIFA eingeknickt. Das WM-Gastgeberland Katar steht unter anderem wegen der Missachtung von Menschenrechten in der Kritik.

Verwendete Quellen:

  • ZDF: "Markus Lanz" vom 22. November 2022
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