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Auch auf der Ebene der Führungskräfte

Zalando baut Hunderte Stellen ab: "Harter, aber notwendiger Schritt" 

  • Aktualisiert: 22.02.2023
  • 16:23 Uhr
  • Lena Glöckner
Bei Zalando werden Hunderte Stellen gestrichen.
Bei Zalando werden Hunderte Stellen gestrichen.© REUTERS

Auch Zalando hat vom Online-Boom in Pandemiezeiten profitiert. Nun haben Preisexplosionen und Inflation den Menschen aber die Lust am Shoppen genommen - mit schweren Folgen für den Onlinehändler.

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Nach den erfolgreichen Pandemiejahren hat der Online-Händler Zalando zunehmend mit der deutlich geringeren Kauflaune der Verbraucher zu kämpfen - und streicht nun einige hundert Stellen. Das kündigten die Zalando-Chefs Robert Gentz und David Schneider am Dienstag (21. Februar) in einem Brief an die Mitarbeiter:innen an. "An diesem Programm werden viele Bereiche von Zalando beteiligt sein, auch auf der Ebene der Führungskräfte", hieß es in dem Schreiben.

Wie viele Arbeitsplätze genau betroffen sind, sei noch unklar. Die Gespräche mit den Arbeitnehmervertreter:innen hätten gerade erst begonnen. Zalando beschäftigt 17.000 Menschen.

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Zalando erlebte wie viele andere Online-Händler durch die Corona-Pandemie außerordentlich positive Jahre. Die Jahre 2020 und 2021 hätten für Zalando durch "den starken pandemischen Rückenwind" ein "außergewöhnliches Wachstum" gebracht, schrieben auch die Zalando-Chefs. Seit der Normalisierung des öffentlichen Lebens haben sich Wachstum und vor allem die Kauflaune aber deutlich abgeschwächt. Die Inflation führte zudem zu hohen Preissteigerungen bei den Lebenshaltungskosten - Kleidung bestellen wurde zweitrangig oder war angesichts der Kostenexplosionen bei Strom und Gas für viele nicht mehr möglich.

Stellenabbau sei ein "harter, aber notwendiger Schritt"

Bereits Ende Juni senkte der Dax-Konzern seine ursprünglichen Ziele. Bei der Präsentation der Quartalszahlen Anfang November betonte Gentz, dass es inzwischen weniger wahrscheinlich sei, dass Zalando die für 2025 genannten Umsatzziele schon dann erreichen werde. Nun also der Stellenabbau, der die Logistikzentren, die Kundenbetreuung und die Filialen aber nicht betreffen soll.

"In den letzten Jahren haben sich einige Teile unseres Unternehmens zu sehr vergrößert, und wir haben ein gewisses Maß an Komplexität in unsere Organisation eingebracht, was unsere Fähigkeit, schnell zu handeln, beeinträchtigt", heißt es im Brief an die Mitarbeiter:innen. Die Geschäftsführung erkenne an, dass das Unternehmen noch nicht da sei, "wo wir sein müssen - und deswegen müssen wir noch entschlossener handeln". Der Stellenabbau sei ein "harter, aber notwendiger Schritt", um sich bestmöglich auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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