Mit Wasserdruck und verschiedenen Aufsatzdüsen Oberflächen reinigen
Hochdruckreiniger: So lösen Sie hartnäckige Verschmutzungen im Außenbereich
- Aktualisiert: 20.07.2023
- 18:21 Uhr
Das Wichtigste in Kürze
Hochdruckreiniger: Für welche Aufgaben sind sie geeignet?
Wie funktioniert ein Hochdruckreiniger?
Worauf sollte beim Kauf von einem Hochdruckreiniger geachtet werden?
Reinigen ohne Kabel: Wie effektiv sind Akku-Hochdruckreiniger?
Zubehör & Aufsätze für den Hochdruckreiniger: Dreckfräse, Flächenreiniger und Co.
Hochdruckreiniger haben im Garten und rund ums Eigenheim zahlreiche Einsatzgebiete: Moosige Terrassenplatten, schmutzige Fassaden oder Unkraut in Pflasterfugen – alles gar kein Problem mit dem richtigen Gerät. Wo Besen und Schrubber versagen, übernimmt der Hochdruckreiniger die mühsame Arbeit und entfernt selbst hartnäckigste Verschmutzungen. In diesem Ratgeber erklären wir Ihnen, worauf Sie beim Kauf von Einsteigermodellen bis hin zum Profi-Hochdruckreiniger achten müssen.
Hochdruckreiniger: Für welche Aufgaben sind sie geeignet?
Hochdruckreiniger gelten bei Hausbesitzern nicht ohne Grund als Allzweckwaffe gegen Verschmutzungen: Mit teilweise über 150 bar (als Vergleich: unsere Wasserleitungen arbeiten mit zwei bis vier bar) reinigt das Gerät alles, was ihm vor die Sprühlanze kommt. Verschmutzungen, Moos und Algen sind dem hohen Druck des Wasserstrahls gegenüber machtlos. Zusätzlich gibt es Modelle, die das Wasser auf Temperaturen zwischen 10° bis 150° C erhitzen können (Heißwasser-Hochdruckreiniger, Dampfstrahler). Damit wird der mechanische Reinigungseffekt um eine thermische Komponente ergänzt. Es zeigt sich die Vielseitigkeit eines guten Hochdruckreinigers – die Geräte lassen sich unter anderem für folgende Aufgaben hervorragend einsetzen:
- zur Reinigung von vermoosten Terrassen, Gartenwegen, Gartenmauern und Treppen
- zur Reinigung von Autos und Fahrrädern
- zum Säubern von Werkzeugen wie Spaten oder Schubkarren
- zur Reinigung von Gartenstühlen und -tischen
- zur Reinigung von Balkonen
Wichtiger Hinweis
Hochdruckreiniger sind nicht für alle Oberflächen geeignet. Manche Kunststoffoberflächen bei Gartenmöbeln oder Fenstern, Hausfassaden mit mineralischem Farbenanstrich, Holzarten wie Lärche oder Douglasie oder auch weiche Natursteine können durch den harten Sprühstrahl in Mitleidenschaft gezogen werden. Hier eignet sich der Gartenschlauch und eine Bürste eher für die Reinigung.
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Wie funktioniert ein Hochdruckreiniger?
Prinzipiell sind Hochdruckreiniger nichts anderes als Wasserpumpen, die das Leitungswasser in ihrem Inneren unter Druck setzen und mit teilweise über 150 bar durch einen druckfesten Schlauch über eine spezielle Düse ausstoßen. Um vor Überdruck geschützt zu sein, wenn die Sprühlanze geschlossen ist, wird der Motor des Geräts von einem Bypass-Ventil geschützt.
Hochdruckreiniger sollten fachgerecht an Strom angeschlossen werden. Dazu zählt unter anderem die Verwendung einer besonderen Kabeltrommel, deren Kabel für den Außeneinsatz geeignet ist (besonders robust, mit Feuchtigkeitsschutz).
Das Reinigungsergebnis hängt aber nicht ausschließlich vom Druck ab: Wichtig ist es, beim Kauf darauf zu achten, dass Druck und Wassermenge passend aufeinander abgestimmt sind. Denn mit zu wenig Wasser bei hohem Druck wird nur ein geringer Wirkungsgrad erzielt. In diesem Fall wird das austretende Wasser in alle Richtungen zerstäubt. Dadurch muss die Düse sehr nah über den Boden gehalten werden und der Anwender braucht länger als notwendig für die gleiche Fläche.
Faustregel laut TÜV Süd
Hochdruckreiniger sollten zwischen sechs und zehn Liter pro Minute verspritzen können, bei einem Arbeitsdruck von mindestens 100 bar – was einer Motorleistung von rund 1,5 Kilowatt entspricht.
Übrigens: Im Vergleich zur Reinigung per Gartenschlauch wird bei einem Hochdruckreiniger bis zu 80 Prozent Wasser gespart. So fließen durch den Gartenschlauch rund 3.500 Liter pro Stunde, während ein Hochdruckereiniger in der gleichen Zeit nur rund 500 Liter verbraucht – das schont die Umwelt und den Geldbeutel.
Auf was sollte beim Kauf von einem Hochdruckreiniger geachtet werden?
Neben der Leistungsfähigkeit und dem entsprechenden Preis sollte die richtige Ergonomie bei einem Hochdruckreiniger nicht unterschätzt werden. Das Arbeiten mit der Sprühlanze erfordert einiges an Kraft und Ausdauer. Wer dann mit einer zu kurzen Wasserlanze viele Stunden gekrümmt arbeitet, tut seinem Rücken keinen Gefallen. Besser den Hochdruckreiniger unbedingt vor dem Kauf im Laden einmal ausprobieren. Viele Modelle verfügen als Sonderausstattung aus diesem Grund über Druckschlauch-Verlängerungen und Aufsätze für die Lanze.
Ebenso wichtig ist die Konstruktion der Sprühpistole. Bei dieser sollten Auslösekraft, Auslösepunkt und Dosierbarkeit stimmen, damit der Wasserstrahl auch nur dort hinkommt, wo er auch wirklich hin soll – sonst vergeht der Spaß beim Reinigen ziemlich schnell.
Reinigen ohne Kabel: Wie effektiv sind Akku-Hochdruckreiniger?
Seit einigen Jahren haben alle namhaften Hersteller auch Akku-betriebene Hochdruckreiniger im Sortiment. Im Vergleich zu herkömmlichen Hochdruckreinigern überzeugen diese durch ein kompaktes Maß und einer merklich niedrigeren Betriebslautstärke. Und da kein Stromanschluss notwendig ist, lassen sich die mobilen Hochdruckreiniger wirklich überall einsetzen.
Im Vergleich zu Modellen mit Netzbetrieb ist die gebotene Leistung jedoch stark verringert. Die Akku-Varianten werden meist als Mitteldruckreiniger bis 25 bar und als Hochdruckreiniger bis 110 bar angeboten. Das hört sich auf den ersten Blick viel an, ist aber im Vergleich mit den herkömmlichen Reinigern eher wenig. Dort zählen schließlich 100-bar-Geräte zur absoluten Einsteigerklasse, was für den Hausgebrauch meistens aber ausreichend ist.
Zubehör für den Hochdruckreiniger: Dreckfräse, Flächenaufsatz und Co.
Für verschiedene Einsatzzwecke lassen sich Hochdruckreiniger mit durchdachtem Zubehör aufwerten. Die Erweiterungen lassen sich sehr einfach an das jeweilige Bajonettsystem andocken.
Achtung
Das Zubehör ist an die Geräte des Herstellers angepasst. Es kann in den meisten Fällen nicht an andere Hochdruckreiniger angefügt werden.
Wer zum Beispiel größere Flächen auf Terrassen oder Gehwegen reinigen möchte, sollte unbedingt zu einem Flächenaufsatz greifen – ein Zubehör, das jedoch selten zur Grundausstattung gehört. Die Anschaffung lohnt sich aber: Mit dem Aufsatz, der einem Staubsaugerkopf ähnelt, gelingt die schonende Reinigung von Flächen – ganz entspannt ohne störendes Spritzwasser.
Für besonders hartnäckige Verschmutzungen eignet sich hingegen besonders der Dreckfräse-Aufsatz für Hochdruckreiniger. Dieser bündelt den Wasserstrahl und lässt ihn rotieren, um Schmutz oder Moos aus Ritzen, Fugen und Spalten zu entfernen. Und das ganz ohne Zusatz von Reinigungsmitteln oder Chemikalien! Am besten funktioniert dies, wenn der Rotationsstrahl senkrecht mit einem Abstand von rund 20 Zentimetern auf die Fläche gerichtet wird.
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