Tipps und Tricks beim ausmessen
Maßband: Der flexible Mess-Allrounder für Heimwerker
- Aktualisiert: 08.03.2023
- 18:24 Uhr
Das Wichtigste in Kürze
Wie funktioniert ein Maßband?
Stahl oder Glasfaser-Kunststoff: Welche Maßbänder-Arten gibt es?
Welche Vorteile haben digitale Maßbänder?
Auge, geriffelter Anschlagwinkel und Co.: Welche Besonderheiten haben Maßbänder?
Mit welchen Kosten muss beim Kauf eines Maßbands gerechnet werden?
Maßbänder kommen bei den unterschiedlichsten Heimwerkerarbeiten zum Einsatz – wie zum Beispiel beim Zuschneiden von Holz, beim Vermessen von Kanten oder generell als Hilfsmittel auf der Baustelle. In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen, worauf es beim Kauf eines Maßbands wirklich ankommt.
Wie funktioniert ein Maßband?
Mit einem Maßband (auch: Bandmaß, Messband, Rollbandmaß, Langbandmaß oder Rollmeter genannt) lassen sich ganz unkompliziert Längen und Strecken vermessen. Das kompakte Werkzeug besteht dabei aus einem flexiblen, aber widerstandsfähigen Material und ist mit einer Skala versehen. Je nach Länge des Maßbands zeigt die Skala Einheiten wie Meter, Dezimeter, Zentimeter und Millimeter an.
Zum Messen wird das Band zwischen zwei Messpunkte gespannt oder auf der entsprechenden Strecke einfach ausgelegt. Damit das Ergebnis präzise abgelesen werden kann, muss das Band möglichst gestreckt und gerade sein. Um Messfehler zu vermeiden, sollte das Band so lange die exakte Position behalten, bis die entsprechende Markierung bzw. die Länge genau erfasst wurde. Hochwertige Maßbänder sind zudem meist mit einem Stopper ausgestattet. Dadurch kann das Gerät während des Messvorgangs nicht wieder in die Spule zurückrollen.
Stahl oder Glasfaser-Kunststoff: Welche Maßbänder-Arten gibt es?
Überwiegend werden Maßbänder aus dünnem Stahl oder Glasfaser-Kunststoff verwendet. Bei den Modellen aus Stahl ist dabei die Skala nicht aufgedruckt, sondern eingraviert – dadurch entsteht auch über eine längere Zeit keine Abnutzung. Im Inneren besitzt das Bandmaß eine Rolle. So lässt es sich schnell aufrollen und leicht transportieren. Aufbewahrt werden kann das kompakte Werkzeug auf unterschiedliche Weise: Manche Hersteller liefern es in einer Kunststoff- oder Metallbox, andere in einer Spule aufgerollt.
Je nach Einsatzzweck gibt es Maßbänder in verschiedenen Längen. Während Ausführungen für den Heimgebrauch zwischen einem und drei Meter variieren, werden in der Industrie teilweise Maßbänder mit mehreren hundert Metern Länge genutzt. Die gängigsten Längen sind zwei, fünf, 20, 30 und 50 Meter.
Weitere Messgeräte
Welche Vorteile haben digitale Maßbänder?
Grundsätzlich wird heutzutage zwischen manuellen und digitalen Maßbändern unterschieden. Die elektronische Variante verfügt dabei über ein hintergrundbeleuchtetes Display, das sich auch bei schlechten Licht- und Wetterverhältnissen problemlos ablesen lässt. Dank der digitalen Anzeige lässt sich das Ergebnis auch gleich am Gehäuse des Maßbands ablesen. Dadurch lässt sich viel Zeit sparen, weil nicht erst zum Messpunkt gelaufen werden muss, um das Ergebnis zu sehen. Der größte Vorteil ist aber die exakte Messung. Durch die automatische Übertragung der Messwerte ins Display können Anwender sicher sein, dass die Angaben richtig sind.
Welche Besonderheiten haben Maßbänder?
Letztlich sollte ein Maßband in keinem gut ausgestatteten Werkzeugkoffer fehlen. Dazu kann es mehr, als nur die reinen Längenmaße zu nehmen. Beim genaueren Hinschauen zeigen sich auch einige Funktionen, die auf den ersten Blick nicht erkenntlich sind.
Loch im Anschlagwinkel
Das metallene Ende eines Maßbands ist der Anschlagswinkel. Dieser ist fast immer mit einem Loch versehen, das im Fachjargon "Auge" genannt wird. Der Zweck: mit dem Loch lässt es sich leichter messen. Einfach einen Schrauben-, Dübel- oder Nagelkopf am "Auge" fixieren und das Maßband in die gewünschte Richtung ausziehen. So bleibt die zweite Hand, die sonst zum Messen benötigt wird, zum Anzeichnen frei.
Geriffelter Anschlagwinkel
Oftmals liegt das Problem beim Arbeiten mit dem Maßband darin, dass der Mensch nur zwei Hände hat. Gerade, wenn es darum geht, über größere Distanzen das Maßband gerade zu halten und einen exakten Abstand zu markieren. Genau hierfür befinden sich am Ende des Anschlagwinkels kleine Zähnchen. Diese lassen sich in die zu messende Oberfläche drücken und leicht hin- und herbewegen – und schon ist die Markierung an der richtigen Stelle gesetzt.
Wackelnder Anschlagwinkel
Wenn sich der Anschlagwinkel minimal bewegen lässt, ist das keine schlechte Verarbeitung des Maßbands. Ganz im Gegenteil: dieser Spielraum ist exakt die Dicke des Anschlags – wodurch sich Innen- als auch Außenmessungen präzise ausgleichen lassen. Ohne diese Funktion liegt das Außenmaß eines Gegenstandes schließlich innerhalb des Winkels. Bei einer Innenmessung liegt der Nullpunkt hingegen Außen. Nur dank des beweglichen Anschlagwinkels lässt sich trotzdem eine millimetergenaue Messung vornehmen.
Mit welchen Kosten muss beim Kauf eines Maßbands gerechnet werden?
Obwohl ein Maßband erstmal nach einem einfachen Gebrauchsgegenstand klingt, gibt es tatsächlich auch Industrie-Langbandmaße, die viele hunderte Euro kosten. Diese sind dann teilweise bis zu 300 Meter lang. Das ist natürlich völlig überdimensioniert für den Heimwerkergebrauch, wenn zuhause nur ein paar Möbel oder Wände vermessen werden sollen!
Dort reicht es in der Regel, zwischen 10 und 40 Euro für ein qualitativ hochwertiges Produkt mit einem Maß von bis zu fünf Metern auszugeben. Solch ein Qualitätsmodell erfüllt oft über viele Jahrzehnte seinen Zweck. In jedem Fall abzuraten ist von Billig-Produkten, die nur ein oder zwei Euro kosten. Diese sind oft schwergängig in der Anwendung und nur mit einer kurzen Lebensdauer gesegnet.
Tipp
Maßbänder in einer leuchtenden Farbe haben den Vorteil, dass sie sich schnell finden lassen, wenn sie gebraucht werden.
💡 Profi-Tipp: Alle wichtigen Handwerkzeuge haben wir für Sie in unserer Kategorie "Werkzeuge" als Checkliste aufgelistet und erklärt. Den jeweils neuesten Beitrag finden Sie im "Werkzeug der Woche".