Seit 1994 an der Macht
Alexander Lukaschenko zu Sieger der Präsidentenwahl in Belarus erklärt
- Aktualisiert: 27.01.2025
- 09:12 Uhr
- Rebecca Rudolph
In Belarus hat Alexander Lukaschenko erneut die umstrittene Präsidentenwahl gewonnen, die international als unfrei und manipuliert gilt. Mit einem Rekordergebnis sichert sich der autoritäre Staatschef seine siebte Amtszeit – doch Kritiker zweifeln an der Glaubwürdigkeit der Ergebnisse.
Das Wichtigste in Kürze
Die Wahlkommission erklärte Lukaschenko mit 86,82 Prozent der Stimmen zum Sieger - seinem höchsten je gemeldeten Ergebnis.
Die Wahlbeteiligung wurde mit 85,7 Prozent angegeben.
Kritiker wie der im Exil lebende Politologe Waleri Karbalewitsch sprechen von manipulierten Zahlen und bezeichnen die zugelassenen Gegenkandidat:innen als Statisten.
Die Wahlkommission in Belarus hat Alexander Lukaschenko erwartungsgemäß zum Sieger der als unfair und unfrei kritisierten Präsidentenwahl erklärt - zum siebten Mal in Folge. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Belta erreichte der seit 30 Jahren amtierende, von Russland unterstützte Staatschef laut vorläufiger Ergebnisse 86,82 Prozent der Stimmen. Dies teilte der Vorsitzende der Wahlkommission mit. Damit handelt es sich um den höchsten angeblichen Stimmenanteil, der Lukaschenko jemals zugesprochen wurde.
Laut Wahlnachbefragungen erhielt der Präsident am Sonntag (26. Januar) 87,6 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung in dem häufig als letzte Diktatur Europas bezeichneten Land wurde mit 85,7 Prozent angegeben, mehr als 2020 (84,38 Prozent). Damals war Lukaschenko mit 80,1 Prozent der Stimmen zum Sieger erklärt worden. Eine Pressekonferenz der Wahlkommission ist für 11 Uhr Ortszeit (13 Uhr MEZ) angesetzt.
"Man muss wissen, dass die in Belarus veröffentlichten Zahlen nichts mit der Realität gemein haben", sagte der wegen Gefahr für sein Leben ins Exil geflohene Politologe Waleri Karbalewitsch der Deutschen Presse-Agentur. "Der Machtapparat legt die Zahlen schon im Vorfeld fest."
Bei einer Wahl mit echten Gegenkandidaten hätte Lukaschenko laut Karbalewitsch keine Aussicht auf einen Sieg gehabt. Zur Abstimmung wurden vier Mitbewerber:innen zugelassen, die als überzeugte Unterstützer:innen Lukaschenkos bekannt sind und lediglich als Statisten betrachtet werden.
- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa