Chinas TikTok-Rache?
Druck von Großmacht: Apple muss WhatsApp aus App-Store entfernen
- Aktualisiert: 19.04.2024
- 12:19 Uhr
- Lisa Apfel
Chinas Regierung verbannt westliche Chat-Dienste endgültig aus dem Land. Es dürfte sich auch um Revanche handeln für das US-Vorgehen gegen TikTok.
Das Wichtigste in Kürze
China schiebt den beiden Chat-Anwendungen WhatsApp und Threads im Land einen Riegel vor und lässt sie aus dem App-Store entfernen.
Damit ist das letzte Schlupfloch der sowieso schon eingeschränkt nutzbaren westlichen Chat-Anwendung auch Geschichte.
Die Anordnung folgt auf den Streit mit den USA rund um die App TikTok.
Aus für den Chat-Riesen WhatsApp in China: Die chinesische Regierung hat Apple die Anwendung aus dem App-Store im Land löschen lassen.
WhatsApp-Aus in China: Apple sind Hände gebunden
Man sei gezwungen, die Gesetze der Länder zu befolgen, in denen man aktiv sei, betonte Apple am Donnerstag (19. April). WhatsApp ist aber nicht die einzige Anwendung, die in China aus dem App-Store fliegt: Auch die mit Elon Musks Twitter-Nachfolger X konkurrierende App Threads aus dem Facebook-Konzern Meta flog aus der Download-Plattform. Die chinesische Internet-Regulierungsbehörde habe bei der Anordnung auf Bedenken rund um die nationale Sicherheit verwiesen, teilte der iPhone-Konzern unter anderem dem "Wall Street Journal" mit.
WhatsApp und Threads sind in China ohnehin nur über VPN-Dienste nutzbar, die den Datenverkehr so umleiten, dass er aus einem anderen Land zu kommen scheint. In China selbst sind westliche Kommunikations-Apps blockiert. Einige davon wie WhatsApp konnten bisher jedoch zumindest aus dem App-Store auf die Geräte geladen werden. Werden sie entfernt, schließt sich ein Schlupfloch in der sogenannten "großen chinesischen Firewall", mit der die Regierung in Peking den Zugang zu Informationen im Internet kontrolliert.
USA und China im Social-Media-Streit
Das Verhältnis zwischen den USA und China ist aktuell angespannt - auch beim Thema Apps. Im US-Kongress ist ein Gesetz auf dem Weg, das einen Eigentümerwechsel bei der populären Video-App TikTok erzwingen soll. Der Mutterkonzern Bytedance wird in den USA als chinesisches Unternehmen mit Zentrale in Peking betrachtet. TikTok weist das zurück - und verweist auf einen Mehrheits-Anteil internationaler Investoren. Zugleich zeigte sich die chinesische Regierung empört über den politischen Druck für einen Eigentümerwechsel. Das entsprechende US-Gesetz passierte das Abgeordnetenhaus und ist nun im Senat als zweiter Kongress-Kammer, wo es demnächst ebenfalls angenommen werden könnte.
Im Video: TikTok ruft zum Widerstand gegen US-Gesetz auf
TikTok ruft zum Widerstand gegen US-Gesetz auf
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa