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Konzern, Produkte und Kritik

Google: Suchmaschinen-Marktführer und Internet-Gigant

  • Veröffentlicht: 10.01.2024
  • 16:10 Uhr
  • Michael Reimers
Google gehört zu den größten Giganten der Online-Welt.
Google gehört zu den größten Giganten der Online-Welt.© REUTERS

Als Google 1989 von Larry Page und Sergey Brin gegründet wurde, waren 100.000 Dollar das Startkapital. Heute gehört das Unternehmen mit einem Marktwert in Milliardenhöhe zu den erfolgreichsten Firmen weltweit. Alles über den Aufstieg Googles, die Produktpalette und warum der Konzern oft in der Kritik steht.

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Bei Google denken viele nur an die Internetsuchmaschine, die sie täglich auf ihrem Smartphone, PC oder Tablet öffnen. Kaum jemand, bei dem die Google Suchleiste nicht in irgendeiner Weise auf dem Startscreen integriert ist. Das Wort "googeln" als Synonym für "im Internet suchen" wurde 2004 sogar in den Duden aufgenommen. Doch Google ist sehr viel mehr als nur eine Suchmaschine. Dahinter steht ein US-Konzern, der 2023 mit über einer Billiarde Börsenwert zu den wertvollsten Unternehmen weltweit gehört.

Das Unternehmen Google LLC gehört seit 2015 zum Konzern Alphabet Inc, der neben dem Kerngeschäft um die Online-Dienste außerdem unter anderem in den Bereichen Biotechnologie und Heimautomatisierung tätig ist. Google bietet neben dem Suchmaschinendienst noch weitere Internetdienste an, wie zum Beispiel das Betriebssystem Android. Auch die Video-Plattform YouTube gehört zum Unternehmen.

Algorithmus und Werbung: Wie funktioniert Google überhaupt?

Der primäre Fokus bei Google liegt auf der Internet-Suchmaschine, die mit weit über 80 Prozent Marktanteil seit Jahren die unangefochtene Nummer eins im weltweiten Suchmaschinen-Markt ist, sowohl auf dem Desktop als auch mobil. Das Geschäftsmodell des Internet-Giganten basiert darauf, verschiedene Dienste kostenlos anzubieten und sich aus den daraus erhaltenen Werbeeinnahmen zu finanzieren.

Aber nicht nur für den Privatgebrauch ist Google wichtig, besonders der Online-Handel ist auf den Dienst angewiesen. Damit das eigene Unternehmen in der Suche so weit oben wie möglich erscheint und von der Kundschaft schnell gefunden wird, müssen Websites bestimmte Kriterien erfüllen. Google bewertet Internetseiten nach einem bestimmten Algorithmus, wie zum Beispiel die Benutzung verschiedener Keywords, Ladezeit der Seite und Popularität der Inhalte. Der Googlebot surft jeden Tag durchs Internet, scannt mehrere Milliarden Websites und indexiert sie nach den Vorgaben. Dabei sind nicht alle Kriterien des Algorithmus der Öffentlichkeit bekannt. Unternehmen beschäftigen sogenannte SEO (Search Engine Optimization)-Abteilungen, die sich um die Suchmaschinenoptimierung kümmern und dafür sorgen, dass die eigenen Inhalte auf prominenten Positionen in den Suchergebnissen erscheinen. Eine gute Positionierung der Website lässt sich auch kaufen, was ebenfalls in das Google Geschäftsmodell einzahlt.

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Google: Vom Studenten-Projekt zum Multimilliarden-Dollar-Konzern

Die beiden Gründer Larry Page und Sergey Brin lernten sich 1995 auf dem Campus der Stanford Universität kennen. Sie entwickelten eine neue Suchmaschine namens BackRub, die Websites nach dem sogenannten Page-Rank-Verfahren bewertet, also in Betracht zieht, wie viele Seiten darauf verlinken. Bis heute gehört dieses Kriterium zum Google Algorithmus. 1998 gründeten sie mit finanzieller Unterstützung des Investors Andreas von Bechtolsheim das Unternehmen Google Inc. Der Name ist abgeleitet von dem Wort Gogol, einer Zahl aus der Mathematik (1 mit 100 Nullen). Nur ein Jahr später zog das Unternehmen von der Garage in sein eigenes Büro in Palo Alto Kalifornien, kurze Zeit später bot es bereits die führende Suchmaschine auf dem Markt an.

Im Jahr 2000 begann das Unternehmen damit, gesponserte Anzeigen (Google Ads) zu verkaufen und baute sich damit ein ganz neues Geschäftsmodell auf. 2004 ging Google an die Börse. Der Aktienkurs stieg innerhalb weniger Stunden enorm an und machte die ca. 1000 Mitarbeiter, die Aktien besaßen, innerhalb von 24 Stunden zu Millionären. Bis heute generiert Google den Hauptteil seines Umsatzes über Online-Werbung. Im Jahr 2022 belief sich der Werbeumsatz auf 224 Milliarden US-Dollar.

In den folgenden Jahren ermöglicht die finanzielle Sicherheit viele Projekte, die den Usern kostenlos zur Verfügung gestellt werden: von Google Maps über Gmail bis zu GoogleDocs. Auch das umstrittene Google StreetView gehört dazu. 2008 kam die erste Version des Android-Betriebssystems heraus, 2006 kaufte Google YouTube.

2015 wurde aufgrund der Vielzahl an Projekten und Produkten groß umstrukturiert: Page und Brin gründen eine neue Holding-Gesellschaft namens Alphabet Inc. Google ist seitdem eine von mehreren Tochtergesellschaften, bleibt aber bis heute die lukrativste. Das Firmenmotto änderte sich von "Don’t be evil" zu “Do the right thing". Geführt wird Google von dem US-Amerikaner Sundar Pichai, der seit 2019 auch die Dachgesellschaft Alphabet Inc. übernommen hat, da sich Brin und Page aus dem operativen Geschäft zurückgezogen haben.

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Um Wissen zu einem bestimmten Thema zu erlangen, ist Googles Suchmaschine inzwischen bei vielen die erste Adresse. Nach diesen Begriffen suchten die Deutschen im vergangenen Jahr am häufigsten.

  • 12.12.2023
  • 09:55 Uhr
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Android, YouTube, Chrome und Co. - Googles Produkte

Android

2005 veröffentliche Google die erste Version des Betriebssystems für Mobilgeräte. Seite 2011 ist Android das weltweit führende mobile Betriebssystem mit einem Marktanteil von 81,2 Prozent im Jahr 2022. IOS von Apple ist mit 18,8 Prozent (2022) keine Konkurrenz.

Google Pixel

Wer ein eigenes Betriebssystem hat, braucht auch ein eigenes Smartphone: 2010 brachte Google mit dem Nexus das erste eigene Smartphone heraus, 2013 folgte der Nachfolger Pixel, der bis heute in verschiedenen Varianten auf dem Markt ist.

YouTube

2006 kaufte Google das nur ein Jahr vorher gegründete Videoportal für 1,31 Milliarden Euro. Mit einer Anzahl von 2,51 Milliarden aktiver Nutzer:innen monatlich ist YouTube die bedeutendste Videoplattform weltweit.

Chrome

Auch mit dem eigenen Browser erzielt Google Spitzenwerte. Die ersten Versionen veröffentlichen sie bereits 2008. 2012 überholte Chrome die bis dato führenden Browser Firefox und Internet Explorer und ist seitdem sowohl auf dem Desktop als auch im mobilen Bereich Marktführer.

Gmail

Seit 2007 ist der kostenlose E-Mail-Provider Gmail (früher Google Mail) auf dem Markt. Schnell wurde Gmail zu einem der beliebtesten E-Mail-Anbieter weltweit und konkurriert heute nur mit Apple, die den größten Marktanteil halten.

Natürlich bietet Google noch viel mehr Dienste an, die heute im täglichen Leben integriert sind. Von dem Aktivitätstracker Fitbit zu Docs und Tabellen bis zum Videocall System Meet, dem Cloud-Speicher Drive oder dem Smart-Home Produkt Nest - Google ist fest in unserem Alltag integriert.

Google und seine Monopolstellung - Kritik und Herausforderungen

Damit die Google-Dienste und der Algorithmus funktionieren, sammelt Google täglich Milliarden von Daten. Auch die Vergabe von individuellen Cookies an die User:innen trägt zur Datensammlung bei. Seit Jahren sehen Datenschützer:innen das Unternehmen kritisch und bemängeln einerseits die mangelnde Kontrolle über die eigenen Daten, zeigen aber auch klare Verstöße gegen die Privatsphäre an. Zuletzt verklagte Kalifornien das Unternehmen mit dem Vorwurf, dass Profile von Nutzer:innen erstellt wurden, obwohl diese die Standort-Verfolgung abgestellt hatten. Die Klage wurde im September 2023 gegen eine Einigungszahlung von 93 Millionen US-Dollar fallengelassen.

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Wie auch Apple und Microsoft versucht Google durch das sogenannte "Double-Irish-With-a-Dutch-Sandwich"-System, Steuerzahlungen in Milliardenhöhe zu umgehen. Immer wird Google dadurch zu Steuernachzahlungen verpflichtet.

Der Hauptkritikpunkt gegenüber Google ist die eindeutige Monopolstellung im Markt und das damit vorhandene Machtgefälle. Wer die Suchmaschine beherrscht, kann auch die Ergebnisse manipulieren, so der Vorwurf. 2010 leitetet die EU-Kommission eine Untersuchung gegen Google ein, mit dem Vorwurf, bei Suchanfragen die eigenen Produkte vor anderen zu platzieren. Auch eine Verletzung des Kartellrechts wurde beklagt. 2018 wurde gerügt, dass beim Kauf eines Android-Smartphones immer ein ganzes Paket von Google Apps mitinstalliert werden müsse und die Vorinstallation der Google Suchmaschine dazu führen würde, dass kein Konkurrenzprodukt hinzugefügt wird.

2023 verklagte die US-Regierung den Internet-Riesen wegen unfairen Wettbewerbs im Onlinewerbemarkt. Unter anderem lautet der Vorwurf, Google habe potenzielle Rivalen frühzeitig aufgekauft, um die Monopolstellung im Markt zu behalten. Der Prozess begann im September und ist der größte US-Wettbewerbsprozess seit über 20 Jahren.

Eine aktuelle Herausforderung ist die Abschaffung von Drittanbieter-Cookies. Eine Hiobsbotschaft für die werbetreibende Industrie, deren Ad-Auslieferung auf User-Tracking ausgelegt ist, das ohne Cookies nicht möglich ist. Google verkündete 2022, dass sie in ihrem Browser Chrome ab 2024 keine Drittanbieter-Cookies mehr unterstützen werden. Mit einigen Ausnahmen und Ausweichszenarien für Werbeanbieter werden ab Januar 2024 die Drittanbieter-Cookies bei den Chrome-Nutzer:innen nach und nach deaktiviert.

  • Verwendete Quellen:
  • Finanzen.net: So entstand der Internet-Gigant Google 
  • Frankfurter Rundschau: Wettbewerbsklage gegen Google
  • Handelsblatt: Kalifornien lässt Klage gegen Google fallen
  • OMR: Wie Google zur größten Suchmaschine der Welt wurde
  • Statista: Zahlen zu führenden Browsern, Betriebssystemen und Werbeumsätzen Googles
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