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Höheres Kariesrisiko möglich

Honig und Agavendicksaft als gesündere Zucker-Alternativen? Experten warnen davor

  • Aktualisiert: 25.07.2024
  • 17:18 Uhr
  • Stefan Kendzia

Klassischer, raffinierter Zucker und zuckerhaltige Lebensmittel sind immer wieder im Fokus, wenn es um die Ernährung geht. Dabei sind Ersatzprodukte wie Honig oder Agavendicksaft nur scheinbar eine gesunde Alternative. 

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Inhalt

Honig und Agavendicksaft sind auf jeden Fall kalorienhaltige Energielieferanten. Somit ist es beim Honig nicht anders als bei allen Lebensmitteln mit hohem Zuckergehalt: Ein übermäßiger Verzehr kann das Risiko von Übergewicht, Karies und Diabetes mellitus (Typ 2) erhöhen, wie das "AOK Gesundheitsmagazin" berichtet.

Im Video: Bericht prangert zuckersüße Baby-Nahrung von Nestlé an

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Die Illusion vom gesunden Honig

Gerade Honig und Agavendicksaft werden gerne als "gesunde Alternative" vermarktet und sind besonders beliebt beim Einsatz von Produkten für Kinder, zum Beispiel Kekse. In einem "Spiegel"-Interview klären der Ernährungswissenschaftler Martin Smollich und der Lebensmittelchemiker Daniel Wefers über die vermeintlich gesünderen Alternativen zum klassischen Zucker auf: "Bei Agavendicksaft oder Honig geben sich viele einer Illusion hin. Das macht nämlich ernährungsphysiologisch praktisch keinen Unterschied", so Schmollich.

Hauptproblem ist und bleibt die hohe Kaloriendichte

Wer dann argumentiere, dass Honig über Mikronährstoffe verfüge, irre. Denn diese seien vernachlässigbar, während das Hauptproblem, die hohe Kaloriendichte, dasselbe wie beim Zucker bleibe. Der Hauptbestandteil von Honig ist Zucker - er macht ungefähr 80 Prozent des Bienen-Erzeugnisses aus.

Die vermeintlich gesunden Alternativen Honig und Agavendicksaft könnten gesundheitlich sogar noch gefährlicher sein, wenn es um Karies geht. Denn der sirupartige Zucker bleibt länger an den Zähnen als normaler Zucker.

Ein weiterer Risikofaktor ist der hohe Anteil von Fruktose. Dieser könne "das Risiko für Leberprobleme oder die Entstehung von Gicht erhöhen", wie Schmollich erklärt. Noch dazu könnte die "gesunde Alternative" zu mehr Konsum verleiten: "Wer glaubt, dass diese Alternativen natürlicher und damit weniger schädlich sind, greift im Zweifelsfall vielleicht noch beherzter zu."

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:newstime

Agavendicksaft enthält mehr Fruktose als industriell produzierte Zuckersirupe

Kollege Welfers wundere sich, dass gerade Agavendicksaft einen so guten Ruf bei den Verbraucher:innen hat: "Es ist schon ein wenig absurd, dass etwa Glukose-Fruktose-Sirup gescholten wird, während Agavendicksaft ein gutes Image hat. Letzterer enthält nämlich deutlich mehr Fruktose als die bei uns üblicherweise eingesetzten, industriell produzierten Zuckersirupe."

Auch wenn Honig eine Kalorienbombe ist - bestimmte Sorten können etwas, was normaler Zucker nicht kann: eine heilende Wirkung haben. Zum Beispiel der Manuka-Honig. Dieser wird von einer Bienenart erzeugt, die in Neuseeland und Australien beheimatet ist, und gilt dort als registriertes Wundversorgungsprodukt.

  • Verwendete Quellen:
  • AOK Gesundheitsmagazin: "Wie gesund ist Honig wirklich?"
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