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Nach jahrzehntelanger Unterdrückung

Putins Sowjet-Gegner kämpfen verdeckt für die Ukraine

  • Veröffentlicht: 12.01.2023
  • 16:59 Uhr
  • Lena Glöckner
Putin spricht zu Soldat:innen an einem unbekannten Ort. Freiwillige aus den ehemaligen Sowjet-Staaten sollen sich der Ukraine angeschlossen haben.
Putin spricht zu Soldat:innen an einem unbekannten Ort. Freiwillige aus den ehemaligen Sowjet-Staaten sollen sich der Ukraine angeschlossen haben.© AP

Tausende Kreml-Gegner aus den ehemaligen Sowjetstaaten kämpfen offenbar in verdeckten Einheiten für die Ukraine - und gegen Russland. Ziel des Einsatzes: Rache an Putin.

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Während es dem russischen Militär seit Monaten an Personal fehlt und Putin inzwischen vor der zweiten Mobilmachung steht, so wird aktuell vermutet, kann die ukrainische Armee nicht über zu wenige Soldaten klagen. Wie die "New York Times" jetzt berichtet, liegt das mitunter daran, dass sich ihnen Freiwillige aus ehemaligen Sowjetstaaten wie Tschetschenien, Georgien oder Belarus anschließen.

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Das bestätigte der stellvertretende Kommandeur des tschetschenischen Bataillons, Muslim Madijew, der Zeitung. Zwar habe die Ukraine keinen Mangel an Männern, "aber wir müssen uns diesem Krieg anschließen und daran teilhaben". Der Grund: Man wolle in einer Art Stellvertreterkrieg Rache an Putin und dem Kreml üben. Jahrzehntelang seien sie selbst von Russland unterdrückt worden. Tatsächlich sei der Zulauf von Anti-Russland- und Anti-Putin-Vertretern aber so groß, dass die Ukraine sorgfältig darauf achten müsse, keine Kämpfer, die eigentlich nur prorussische Saboteure sind, aufzunehmen.

"Wir wollen nur die Russen bekämpfen", wird der Kommandeur eines tschetschenischen Bataillons zitiert. "Wir wissen, was sie sind". Das erklärte Ziel der Tschetschenen-Kämpfer sei die Befreiung der tschetschenischen Republik Itschkeria. "Und Hilfe für alle Völker, die dies wollen", wird er zitiert. Zwar wolle der Anführer des Freiwilligenkorps irgendwann zurück in seine Heimat – allerdings nur, wenn Putin gestürzt ist. "Man kann einen Tyrannen nicht zum Gehen überreden."

Ex-Sowjets wohl gute verdeckte Ermittler für Kiew

Laut "New York Times" hätten ihre Kenntnisse über Russland und ihr Hass auf Moskau die Freiwilligen zu guten verdeckten Ermittlern für Kiew gemacht. Viele Operationen der Korps laufen wohl verdeckt, darunter auch Sabotagemissionen hinter den russischen Linien. Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Reznikow sieht Vorteile auf beiden Seiten. "Die Erfahrung des modernen Krieges, des Drohnen-Krieges und der elektronischen Kriegsführung; ich denke, es ist ein Austausch, von dem beide Seiten profitieren", wird er von dem Blatt zitiert.

Dem Bericht nach gehören den Einheiten auch einige russische Exilanten an - darunter Putin-feindliche Nationalisten und Neonazis. Unter den Tausenden belarussischen Freiwilligen seien viele Gegner des Präsidenten Alexander Lukaschenko, der zu einem der engsten Verbündeten Putins gehört. Ihr Ziel nach dem Ukraine-Krieg: Die russische und belarussische Regierung stürzen.

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