Wochenübersicht Staffel 17 mit den Folgen 85 bis 89
"Mein Lokal, Dein Lokal" - Ganz Wien schaut auf dieses Finale: Siegt das Nordlicht Sören in Österreich?
- Aktualisiert: 15.07.2023
- 11:22 Uhr
- ai
Das Wichtigste in Kürze
"Mein Lokal, Dein Lokal" war in der Kalenderwoche 28 von Montag, den 10. Juli, bis Freitag, den 14. Juli 2023, in Wien unterwegs (Episode 85 bis 89, Staffel 17).
Sören versteht Kochen als Kunst und zelebriert diese Sichtweise in Perfektion im Restaurant Herzig. Erkocht sich der Norddeutsche in Österreich damit auch eine perfekte Punktewertung im Wiener Finale?
Wir schreiben die 28. Kalenderwoche des Jahres 2023. Mike Süsser machte sich mit seinem Team auf nach Wien - für den Wahlösterreicher quasi ein Heimspiel. Ein Heimspiel hätten auch die fünf in Wien ansässigen Gastronomen, die um den goldenen Teller kochen. Doch es kann am Ende eben nur einer gewinnen.
Wien ist wahrlich eine Weltmetropole. Nach Berlin ist Wien mit rund 2 Millionen Einwohnern die größte deutschsprachige Stadt und beheimatet über 40 internationale Organisationen wie etwa Teile der UNO, die OPEC oder auch der IAEO. Der Glanz der Habsburger Monarchie aus der Kaiserzeit ist noch überall sichtbar, nicht nur auf Schloss Schönbrunn.
Darüber hinaus steht Wien für so große Persönlichkeiten wie Johann Strauß, Mozart oder auch Johann Hölzel alias Falko. Zur kaum enden wollende Liste von Wiener Prominenten gesellen sich in dieser Woche vier Gastronomen und eine Gastronomin.
Diese fünf Gastro-Profis kämpfen in Wien um den Titel
- Tag 1: Gerhard - Lindbergh (internationale und Wiener Küche)
- Tag 2: Martin - Clock-Tower (amerikanische und österreichische Küche)
- Tag 3: Michael - Loca (kreative & gesunde Küche)
- Tag 4: Vlatka - Beef & Glory. Steakerei (Steakhouse)
- Tag 5: Sören - Herzig (gehobene französische Küche)
Lokal 5 am Freitag - Finale: Herzig und sein Besitzer sowie Chefkoch Sören
Zum Finale am Freitag ging es für Mike Süsser in einem Wiener Außenbezirk ins Herzig. Dort bietet Sören Fine Dining an, gehobene französische Küche mit österreichischen, asiatischen und persönlichen Einflüssen. Diverse Auszeichnungen an der Eingangstür wie etwa von Michelin oder Gault & Millau schraubten Mikes Erwartungen entsprechend hoch.
Der 33-jährige Sören kommt eigentlich wie Mike Süsser aus Norddeutschland, sammelte einige Erfahrungen in Asien und landete der Liebe wegen schließlich in Wien. Seit April 2019 erfüllt sich nun Sören zusammen mit seiner Frau Saskia einen kulinarischen Traum. Für Sören bedeutet Kochen gleichzeitig Kunst.
Das Verständnis für Kunst und Qualität spiegelt sich aber nicht nur in der Küche wider, sondern auch in dem edlen und künstlerisch gestalteten Gastraum. Gäste bekommen hier normalerweise ein 5- bis 7-Gänge-Menü, Mike Süsser bekommt als Probeteller nur einen kleinen Ausschnitt davon: Perlhuhnbrüste mit Blumenkohl-Couscous und Gurkensalat. Für Mike Süsser ein perfekter Gang.
Zahlen bitte: Sörens Rechnung und Punkte
Und wie bewerteten die vier Gast-Gourmets den Gourmet-Koch? Schon nach den Vorspeisen durfte sich Sören über eine Tendenz von viermal 10 Punkten freuen. Doch nach den Vorspeisen glaubte auch Vlatka gestern, es würde ein Selbstläufer.
Und tatsächlich fand der Oberkritiker Michael an seinem Gericht einen Minimakel, den er scheinbar extra mit der Lupe gesucht hatte. Brachte das die Höchstwertung noch mal in Gefahr? Offensichtlich nicht, die vier österreichischen Feinschmecker verteilten an das Nordlicht Sören folgende Punkte:
- Gerhard vergab 10 Punkte
- Martin vergab 10 Punkte
- Michael vergab 10 Punkte
- Vlatka vergab 10 Punkte
- Gesamt: 40 Punkte
Damit erreichte Sören die Höchstwertung von 40 Punkten. Die Rechnung in Höhe von 413,90 Euro beurteilten die Gäste ebenfalls als sehr angemessen, denn sie empfanden das Essen weniger als Restaurantbesuch, sondern mehr als Erlebnis.
Trotz der Traumwertung für Sören stand der Wochensieger noch nicht fest, denn der wird erst nach Mikes Punkten ermittelt.
Das Endergebnis nach Mike Süssers Punktevergabe
- Gerhard - Lindbergh: 30 Punkte + 8 Mike-Süsser-Punkte = 38 Punkte
- Martin - Clock-Tower: 30 Punkte + 8 Mike-Süsser-Punkte = 38 Punkte
- Michael - Loca: 37 Punkte + 9 Mike-Süsser-Punkte = 46 Punkte
- Vlatka - Beef & Glory. Steakerei: 32 Punkte + 10 Mike-Süsser-Punkte = 42 Punkte
- Sören - Herzig: 40 Punkte + 10 Mike-Süsser-Punkte = 50 Punkte
Höchstpunktzahl also für Sören und sein Team sowie das Herzig. Nicht dass er noch eine zusätzliche Auszeichnung bräuchte, doch ab sofort gehört ein goldener Teller von "Mein Lokal, Dein Lokal" mit dazu - plus 3000 Euro Preisgeld. Herzlichen Glückwunsch!
Lokal 4 am Donnerstag: Beef & Glory. Steakerei und ihre Besitzerin Vlatka
Ich werde heute den Jungs Feuer unterm Popo machen
Vlatka vom Beef & Glory. Steakerei
Am vorletzten Tag der Wiener Woche ging es nach Josefstadt, in den 8. Bezirk. Dort erwartete Vlatka den Wahlösterreicher Mike Süsser in ihrer Beef & Glory. Steakerei. Ihr Restaurant bezieht Fleisch aus der ganzen Welt (u.a. Japan, Australien, Uruguay, Österreich) und bietet laut eigener Aussage das beste Fleisch in ganz Österreich. Man ist geneigt, der gebürtigen Kroatin zu glauben, denn den Eingang flankiert eine Auszeichnung der "World's 101 Best Steak Restaurants", in dem das Beef & Glory. Steakerei weltweit derzeit Platz 19 belegt - und somit ist es ganz klar die Nummer eins in Österreich.
Auf seinen Teller bekam Mike Süsser ein Dry aged Steak mit Mum’s Roast Potatoes und Stöcklkraut Richie’s Style. Rund 1,3 Kilogramm bestes Steakfleisch, zubereitet auf einem Grill mit einer 1000-Grad-Flamme und gewürzt mit einer afrikanischen Mischung namens Chakalaka. Ein Gericht, das Mike Süsser vor lauter Ekstase einfach nur sprachlos machte.
Zahlen bitte: Vlatkas Rechnung und Punkte
Ob Vlatkas männliche Konkurrenten auch sprachlos blieben? Im Gepäck hatten sie jedenfalls eine jede Menge Skepsis. Die verflog allerdings direkt bei der Vorspeise, die vier Kollegen gaben als Tendenz 39 von 40 möglichen Punkten. Nach der Hauptspeise zogen jedoch ein paar dunkle Rauchwolken im Steaktempel auf. Vor allem die Beilagen boten den Mitbewerbern Potenzial zu Kritik und Sören war sein Whiskey-Steak zu alkohollastig. Bei der Nachspeise verdunkelte sich die Stimmung noch weiter … und das in einem weltweiten Top-20-Steakhouse.
An der Rechnung ließ sich das internationale Standing des Restaurants direkt ablesen: 577,50 Euro. Der Betrag kam bei den Gästen aufgrund ihrer Reklamationen so mittelgut an. Es kündigte sich daher an, dass von der 39er-Punktetendenz am Ende ein paar Zähler fehlen würden. Und das waren am Ende des Abends die Punkte:
- Gerhard vergab 8 Punkte
- Martin vergab 8 Punkte
- Michael vergab 7 Punkte
- Sören vergab 9 Punkte
- Gesamt: 32 Punkte
Für Vlatka und ihr Team ein recht enttäuschendes Ergebnis, vor allem nach diesem Vorspeisen-Auftakt. Damit steht sie aktuell auf Platz 2 im Wochenranking. Morgen geht es zum Finale zu Sören ins Restaurant Herzig.
Lokal 3 am Mittwoch: Loca und sein Küchenchef Michael
In der Mitte der Woche ging es für Mike Süsser in die City Wiens in den ersten Bezirk. Dort besuchte er den 49-jährigen Michael. Der ist seit acht Jahren Chefkoch des gehobenen Restaurants Loca. Zahlreiche Auszeichnungen an den Wänden - unter anderem von Gault & Millau sowie Michelin - unterstreichen Michaels Kochkunst.
Eine Speisekarte gibt es im Loca nicht. Wer Michaels Restaurant besucht, bekommt in der Regel gesagt, was heute auf den Tisch kommt. Für Mike Süsser gab es ein Dornauer Welsfilet mit Cremereis vom Bärlauch, Spinat und Calamari, zweierlei Paprika und Lauchasche auf den Teller. Den Starkoch konnte Michael damit für sich gewinnen. Und wie sieht es mit seinen vier Konkurrenten aus?
Zahlen bitte: Michaels Rechnung und Punkte
Tatsächlich begann der Abend der Wiener Gastro-Runde im Loca etwas scharf - zu scharf, wenn es nach Vlatka und Martin geht. Letzterer musste aufgrund seiner scharfen Soße sogar das Essen unterbrechen. Kein Auftakt nach Maß für Michael. Bei den weiteren Gängen mussten die Gäste ihre Kritikpunkte am Essen aber schon mit der Lupe suchen, entsprechend hoch fiel die Bewertung aus:
- Gerhard vergab 9 Punkte
- Martin vergab 9 Punkte
- Vlatka vergab 9 Punkte
- Sören vergab 10 Punkte
- Gesamt: 37 Punkte
Stolze 37 Punkte für Michael und sein Loca, diese Punktanzahl erreichen Teilnehmer nur sehr selten bei "Mein Lokal, Dein Lokal". Und all diese Köstlichkeiten manifestierten sich mit gerade mal 255 Euro auf der Rechnung. Ein rundum gelungener Abend in Wien.
Lokal 2 am Dienstag: Clock-Tower und sein Besitzer Martin
Im Wiener Süden, genauer gesagt in Brunn am Gebirge (obwohl da gar kein Gebirge ist), steht seit 2014 zwischen Discountern und Autohändlern das Steakhouse Clock-Tower. Es zeigt auf einer Gastrofläche von über 1300 qm den American Way of Life. Zwischen Elvis, Freiheitsstatue und Harleys dürfen sich hier die Gäste auf jede Menge Fleisch und Kalorien in den unterschiedlichsten Variationen freuen. Dazu passt der Slogan des Clock-Tower-Betreibers Martin: "Großes Lokal, große Speisekarte, große Qualität."
Mit diesem American Style will Martin auch seine Konkurrenz beeindrucken. Zuvor muss er aber bei Starkoch Mike Süsser Eindruck schinden. Der bekommt ein Beiried (flaches Roastbeef) mit gegrillter Butter, Sous-vide-Rösti, Pastinakenpüree und Kümmeljus. Natürlich blutig rosa, wie es Steakliebhaber am meisten schätzen.
Zahlen bitte: Martins Rechnung und Punkte
Doch nun musste sich herausstellen, ob die vier Mitbewerber ebenfalls auf den American Way of Life stehen oder ob ihnen das von ihrer Heimat Österreich zu weit weg scheint? Tatsächlich war die Vorfreude unter den Gästen groß und schon allein die Einrichtung der American-Bar erfüllte zumindest optisch alle Erwartungen.
Nach der Vorspeisenrunde erfuhr Martin bei der Punktetendenz jedoch erstmals Ernüchterung und musste sogar einen 6er schlucken. Auch beim Hauptgang fand jeder der vier Konkurrenten einen oder mehrere Kritikpunkte. Runder, aber nicht perfekt lief es dafür bei der Nachspeise. Das wirkte sich folgendermaßen auf die Bewertung aus:
- Gerhard vergab 7 Punkte
- Michael vergab 7 Punkte
- Vlatka vergab 8 Punkte
- Sören vergab 8 Punkte
- Gesamt: 30 Punkte
Wie schon am Vortag gab es insgesamt also 30 Punkte für den Clock-Tower. Den Rechnungsbetrag von 273,50 Euro empfanden alle als sehr günstig, vor allem gemessen an den riesigen Portionen.
Das war der Dienstag in dieser Woche bei "Mein Lokal, Dein Lokal" in Wien. Morgen geht es weiter im Loca bei Michael, der uns auf kreative Art und Weise gesundes Essen schmackhaft machen will.
Lokal 1 am Montag: Lindbergh mit seinem Koch und Besitzer Gerhard
Seit 2019 lädt in Penzing, 14. Bezirk in Wien, der gelernte Koch Gerhard Lindner in sein Restaurant Lindbergh ein. Der Lokalname ist bewusst nach dem US-amerikanischen Luftfahrtpionier Charles Lindbergh gewählt, denn in seinem eigenen Namen steckt bereits das Lind von Lindbergh und er sieht sich selbst als Pionier der Wiener Küche. Sein Geheimnis: Gerhard kocht ohne Herd und ohne Töpfe, dafür mit drei Konvektomaten, die in einem Zug alles auf einmal braten, garen oder was auch immer gewünscht wird.
Aus so einer Wundermaschine bekam Mike Süsser auch sein Testessen: geschmortes Schulterscherzel vom Rind mit Pappardelle. Weder optisch noch geschmacklich hatte der Starkoch etwas zu beanstanden, ganz im Gegenteil. Und am Ende resümierte er, dass er zur Zubereitung des gleichen Gerichts bis zu acht Töpfe gebraucht hätte … und Gerhard keinen einzigen. Und wie kam die Konvektomat-Küche bei der Konkurrenz an?
Zahlen bitte: Gerhards Rechnung und Punkte
Als Flugpionier kämpfte Lindbergh sicherlich mit diversen Turbulenzen. Vergleichbares musste Gerhard als Küchenpionier bei seinen Gästen bewältigen. Vor allem für die Dame am Tisch - Vlatka - glichen die drei Gänge nicht unbedingt einem geschmeidigen Gleitflug. Und allgemein war für die Nachspeisen das schönste Lob die Größen der Portionen. Auf die Punkte wirkte sich das wie folgt aus.
- Martin vergab 8 Punkte
- Michael vergab 7 Punkte
- Vlatka vergab 7 Punkte
- Sören vergab 8 Punkte
- Gesamt: 30 Punkte
Nichts zu meckern gab es dafür am Rechnungsbetrag von 237,30 Euro. Immerhin liegt das Lindbergh in einem noblen Bezirk von Wien und geschmeckt hat es ja dann zum Großteil doch.
Das war Tag 1 in dieser Woche bei "Mein Lokal, Dein Lokal" in Wien. Am Dienstag geht es um sehr viel Fleisch - im Clock-Tower bei Martin.