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Gleitbomben gefährden Russland

Putins Waffenversagen: Berichte von "Friendly Fire" auf russischem Territorium häufen sich

  • Veröffentlicht: 28.01.2025
  • 17:37 Uhr
  • Benedikt Rammer
Russlands Präsident Wladimir Putin.
Russlands Präsident Wladimir Putin.© Vyacheslav Prokofyev/Pool Sputnik Kremlin via AP/dpa

Russische Gleitbomben sorgen im Ukraine-Krieg für unerwartete Opfer auf eigenem Boden. Die unvorhersehbare Technik dieser Waffen gefährdet nicht nur den Feind, sondern auch die eigene Zivilbevölkerung.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Russland hat durch Fehlfunktionen erneut eigene Gebiete mit Gleitbomben beschossen.

  • Die Zerstörungskraft dieser Waffen gefährdet sowohl militärische als auch zivile Ziele.

  • Technische Mängel und ungenaue Zielerfassung erhöhen das Risiko von "Friendly Fire".

Im Verlauf des Ukraine-Kriegs häufen sich laut der "Frankfurter Rundschau" Berichte über "Friendly Fire" durch russische Gleitbomben. Dabei handelt es sich um Bomben, die versehentlich auf russischem Boden landen und Zivilist:innen gefährden. Die "Washington Post" hatte bereits im vergangenen Sommer einen Vorfall in der Region Belgorod dokumentiert, bei dem Gleitbomben Russlands eigenes Territorium trafen. Laut der "Ukrainska Pravda" geschah solch ein Vorfall kürzlich erneut. Diese Bomben, die ursprünglich zur Unterstützung der russischen Bodentruppen gedacht waren, haben in mehreren Fällen zu Schäden und Opfern innerhalb Russlands geführt.

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Gleitbomben als zweischneidiges Schwert

Die Nutzung von Gleitbomben hat im Verlauf des Krieges an Bedeutung gewonnen. Wie Reuters berichtet, setzte Russland diese Waffen verstärkt ein, um die Einnahme der Stadt Awdijiwka vorzubereiten. Analyst:innen des Center for European Policy Analysis (CEPA) sind der Meinung, dass Russland ohne diese Bomben in den Gefechten kaum eine Chance gehabt hätte. Doch die Gefahr der Fehlfunktion ist erheblich. Zwischen April 2023 und April 2024 seien laut der "Washington Post" mindestens 38 solcher Bomben in der Region Belgorod abgestürzt. Derartige Vorfälle zeigen die Gefährlichkeit dieser Waffen nicht nur für die Gegner:innen, sondern auch für die eigenen Reihen.

Wie die "Frankfurter Rundschau" berichtet zitiert die "Washington Post" Ruslan Leviev von der Conflict Intelligence Group wie folgt: "Ein gewisser Prozentsatz der russischen Bomben ist defekt. Dieses Problem besteht, seit sie diese Kits verwenden." Diese Aussagen spiegeln die technischen Schwierigkeiten wider, denen sich Russland gegenüber sieht. Trotz dieser Probleme sieht Leviev den militärischen Nutzen der Gleitbomben nicht beeinträchtigt.

Zivilisten im Fadenkreuz

Die Gefahr durch Gleitbomben betrifft nicht nur militärische Ziele. Wie Forbes berichtet, sind auch Zivilist:innen in Städten wie Lyptsi stark gefährdet. Die Bomben sind so zerstörerisch, dass sie selbst Gebäude in einem Kilometer Entfernung noch beschädigen können. John Hoehn vom US-Thinktank RAND betont, dass die unzureichende Präzision dieser Waffen teilweise auf die nachlassende Qualität der russischen Systeme zurückzuführen sei.

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Doch trotz dieser Mängel setzt Russland weiterhin auf den Einsatz von Gleitbomben. Justin Bronk vom Royal United Services Institute (RUSI) warnt: "Wladimir Putin könne deshalb Einrichtungen so lange bombardieren lassen, bis diese in Schutt und Asche lägen." Dies verdeutlicht die Zerstörungskraft und die humanitären Kosten des Krieges, die weit über militärische Ziele hinausgehen.

Letztlich bleibt die Frage bestehen: Handelt es sich bei diesen Vorfällen um technische Fehler oder um bewusste Taktiken, um Terror zu verbreiten? Christoph Safferling von der Legal Tribune Online erinnert daran: "Wenn Angriffe auf Zivilisten zur Kriegstaktik erhoben werden, dann muss mit lauter Stimme an das Völkerstrafrecht erinnert werden."

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur Reuters
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