ein echter westfälischer Klassiker
Pfefferpotthast mit Kartoffeln und Rote-Bete-Salat
Spitzenkoch Björn Freitag präsentiert uns mit diesem Rezept das Gericht "Pfefferpotthast", ein echter Küchenklassiker in Westfalen. Durch den Trick, das Fleisch aus bereits dünn geschnittenem Rouladenfleisch in sehr kleine Würfel zu schneiden, sparen wir beim Garen so viel Zeit, dass es in nur unter einer Stunde zubereitet ist und die Zeit ganz nebenbei auch noch für die Zubereitung eines Rote-Bete-Salats reicht. In diesem Rezept wird die Zubereitung Schritt für Schritt erklärt.
Pfefferpotthast mit Kartoffeln und Rote-Bete-Salat: Rezept und Anleitung
- Vorbereitungszeit 15 Min
- Zubereitungszeit 45 Min
- Gesamtzeit 60 Min
250 g | Zwiebeln |
3 EL | Butterschmalz |
4 | Rinderrouladen (à 200 g) |
8Prisen as-you-want | Salz ( auch mehr) |
40 g | Weizenmehl |
2Gläser | Rinderfond (à 400 ml) |
1 TL | bunter Pfeffer |
5 | Wacholderbeeren |
4 | Nelken |
3 | Lorbeerblätter |
1 kg | kleine Kartoffeln (Bratlinge) |
1 | Bio-Zitrone |
4–5 | Cornichons (nach Belieben) |
1–2 tablespoon | Kapern (in Lake) |
500 g | Rote Bete (vorgegart und vakuumiert) |
3 | Frühlingszwiebeln |
1 Bund | kleines Dill |
5 EL | Olivenöl Nativ Extra |
1 EL | dunkler Balsamico-Essig |
0,5 TL | Zucker |
6Prisen as-you-want | Pfeffer (am besten frisch gemahlen, auch mehr) |
Zubereitung
Schritt 1 / 9
Zwiebeln schneiden und anschwitzen: Die Zwiebeln schälen und in kleine Würfel schneiden. 2 EL Butterschmalz in einer großen Schmorpfanne erhitzen und die Zwiebelwürfel darin bei niedriger Hitze schön langsam glasig anschwitzen. Zwischendurch immer mal wieder die Zwiebeln kurz durchrühren.
Schritt 2 / 9
Fleisch schneiden und würzen: Während die Zwiebeln in der Pfanne schwitzen das Rouladen-Fleisch mit einem großen Messer quer in sehr feine Streifen schneiden, dann die Streifen in kleine Würfelchen schneiden. Die Fleischwürfelchen in einer großen Schüssel mit 1 TL Salz würzen, mit dem Mehl bestäuben und sorgfältig vermischen.
Schritt 3 / 9
Fleisch anbraten: Das restliche Butterschmalz in den Zwiebeln zerlassen. Die Zwiebeln auf einer Pfannenseite zusammenschieben, das Fleisch in die Pfanne geben, die Hitze erhöhen und das Fleisch unter Rühren rundherum kräftig anbraten und mit den Zwiebeln vermischen.
Schritt 4 / 9
Fleisch würzen: Sofern ein Teebeutel vorhanden ist, Pfefferkörner, Wacholderbeeren, Nelken und Lorbeerblätter hineinfüllen und den Beutel mit Küchengarn verschließen. Den Pfanneninhalt mit dem Rinderfond ablöschen. Noch einmal sorgfältig durchrühren, das Gewürzsäckchen (alternativ die losen Gewürze) dazugeben, den Deckel auflegen und das Fleisch bei mittlerer Hitze 40 Minuten schmoren.
Schritt 5 / 9
Kartoffeln garen: Währenddessen die Kartoffeln gründlich waschen und in einem Topf mit kaltem Wasser bedecken, kräftig salzen und aufkochen. Ab dem Zeitpunkt, wenn das Kartoffelwasser kocht, beträgt die Garzeit etwa 20 Minuten. In dieser Zeit die Zitrone heiß waschen, kräftig trocken reiben und die Schale fein abreiben. Cornichons und Kapern abtropfen lassen. Die Cornichons in kleine Würfel schneiden. Zwischendurch immer mal wieder das Schmorfleisch durchrühren, damit nichts am Pfannenboden ansetzt.
Schritt 6 / 9
Rote-Bete-Salat vorbereiten: Für den Salat die Rote Bete aus der Verpackung nehmen (ab jetzt empfiehlt sich das Tragen von Einweg- oder Küchenhandschuhen, da die Rote Bete stark färbt), dabei nach Belieben den Saft auffangen (siehe Tipp). Den Wurzelansatz abschneiden, die Knollen auf die Schnittfläche stellen und in feine Scheiben schneiden, dann die Scheiben in dünne Streifen schneiden. Die Frühlingszwiebeln putzen, waschen und den weißen bis hellgrünen Teil in feine Röllchen schneiden. Den Dill waschen, trocken schütteln und fein schneiden – wer mag, mitsamt den Stängeln, ansonsten die Spitzen vorher abzupfen.
Schritt 7 / 9
Salat anmachen: In einer Salatschüssel Olivenöl und Essig mit 1 Spritzer Zitronensaft und dem Zucker (siehe Tipp) verquirlen. Nach Belieben zusätzlich 1 Prise der abgeriebenen Zitronenschale dazugeben. Mit Salz und Pfeffer würzen. Rote-Bete-Streifen, Frühlingszwiebelringe und Dill dazugeben, untermischen und durchziehen lassen. Nicht vergessen: Immer mal wieder den Deckel anheben und das Fleisch in der Schmorpfanne durchrühren. Falls die Flüssigkeit zu stark verkocht, etwas Wasser nachgießen.
Schritt 8 / 9
Pfefferpotthast und Salat fertigstellen: Die Petersilie waschen, trocken schütteln und nach Belieben mit oder ohne Stängel mittelfein hacken. Die Kartoffeln sollten jetzt fast gar sein. Sind sie schon gar, die Herdplatte ausschalten. Die fertigen Kartoffeln abgießen und ausdampfen lassen. Das Fleisch noch einmal durchrühren. Das Gewürzsäckchen beziehungsweise die Gewürze wieder entfernen. Petersilie (einen Rest zum Garnieren aufheben), Zitronenabrieb, Cornichons und Kapern dazugeben und kurz erhitzen. Die Sauce mit 1 Spritzer Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken. Den Salat ebenfalls noch einmal durchrühren und abschmecken.
Schritt 9 / 9
Anrichten und servieren: Pfefferpotthast und Kartoffeln auf Teller verteilen und mit der restlichen Petersilie garnieren. Den Salat nach Belieben mit auf den Tellern oder in kleinen Salatschälchen anrichten und servieren.
Tipps / Erklärungen:
- Wer etwas mehr Zeit hat und frische Rote Bete bekommt, kann diese natürlich auch selbst garen – ihr Geschmack ist dann noch intensiver und aromatischer. Dazu das Blattwerk der Knollen (sofern vorhanden) abschneiden, ohne die Knollen selbst zu verletzen. Die Roten Beten in kaltem Wasser aufkochen und je nach Größe 30–40 Minuten garen. Herausnehmen, abkühlen lassen, schälen und weiterverarbeiten.
- Durch das Wälzen des Fleischs im Mehl erhält die Sauce schon beim Kochen Bindung.
- Den aufgefangenen Rote-Bete-Saft kann man am nächsten Morgen toll in einen Smoothie einbauen. Mit Rote-Bete-Saft lassen sich übrigens auch zu Ostern ganz natürlich Eier färben, allerdings braucht man dazu eine größere Menge.
- Da die Rote Bete sehr viel Eigensüße besitzt, mit dem Zucker zunächst sparsam umgehen und im Zweifel lieber später nachwürzen.
- Anstelle von Rote-Bete-Salat schmeckt hierzu auch ein Gurkensalat toll.
Nicht alle Zutaten zur Hand? Kein Problem!
Ersatzmöglichkeiten aus dem Vorrat:
- statt Butterschmalz > neutrales Öl (z. B. Sonnenblumen- oder Rapsöl),
- Butter
- statt Rinderfond > (gekörnte) Rinderbrühe, (gekörnte) Gemüsebrühe
- statt Wacholderbeeren > Pimentkörner
- statt Bratlinge > gewöhnlich große, festkochende Kartoffeln
- statt Frühlingszwiebeln > Schalotten
- statt dunklem Balsamico-Essig > heller Balsamico-Essig, Weißweinessig, Kräuteressig, Himbeeressig, Gurkensud der Cornichons